Die Gemeinde San Bartolomé de Tirajana auf Gran Canaria hat gestern eine Entscheidung der Regierung scharf kritisiert. Etwa 80 bereits seit Monaten in der alten Schulresidenz lebenden Migranten sollen einer neuen Gruppe weichen von denen zudem noch 13 positiv auf Covid-19 getestet wurden.
Wir sprechen hier von Menschen, die ein neues Leben suchen. Die Leute haben sich integriert, nahmen an Aktivitäten teil und wurden zu Nachbarn, deshalb verstehen wir diese Entscheidung nicht, so der Gemeinderat.
Über soziale Netzwerke und WhatsApp verbreitete sich die Nachricht rasend schnell und die Reaktion der Anwohner ließ auch nicht lange auf sich warten. Um die Fahrzeuge daran zu hindern, die Migranten hier unterzubringen wurde die Zufahrtsstraße mit Müllcontainern verbarrikadiert. Doch all dies half nichts. Als um 20.00 Uhr ein Bus mit 28 Migranten eintraf räumte die Polizei die Straße.
Die Überstellten sind Teil der 71 Personen aus Ländern südlich der Sahara, die drei Nächte in Zelten des Roten Kreuzes im Hafen von Arguineguín verbrachten und nun ihre obligatorische Covid-19-Quarantäne hier verbringen. Was jedoch erfolgreich verhindert werden konnte war, die Unterbringung der 13 positiv getesteten Migranten in Tunte.