Der Ansturm afrikanischer Migranten auf die Kanaren und somit nach Europa ebbt nicht ab. Erst gestern wurde wieder ein Boot mit 57 Personen aus Ländern südlich der Sahara vor Gran Canaria abgefangen. Auch bei diesen Insassen habe es sich wieder lediglich um Männer gehandelt.
Schon mehr als 4600 Afrikaner in 2020 gelandet.
Nun hat sich auch Gran Canarias Inselpräsident Antonio Morales ein Bild von der Lage der Migranten im Hafen von Arguineguin (Mogán) gemacht. Er warnt vor einer Überforderung der Insel und schickte deutliche Worte in Richtung Madrid.
Er fordert die Zentralregierung nun auf, die Menschen weiter in Richtung Festland ziehen zu lassen und Gran Canaria nicht in ein zweites Moria zu verwandeln. „Wir wollen nicht, dass die Insel ein Gefängnis für Flüchtlinge wird“, so Morales. Fast alle dieser Menschen wollen nicht auf den Kanaren bleiben, weil sie bereits in vielen Teilen Europas Familienmitglieder haben.
Ähnliche Worte auch von Teneriffa
Auch der Bürgermeister von Santa Cruz de Tenerife, José Manuel Bermúdez fand ähnliche Worte. Auch er fordert die Zentralregierung auf, dringend eine Flugroute für den Transfer der Menschen aufs Festland zu eröffnen.
Es sei unmenschlich, verurteilt zu werden, ohne Arbeitsmöglichkeiten auf den Kanarischen Inseln zu bleiben, daher muss Madrid jetzt handeln, so Bermúdez.