Die Kanaren oder auch „Inseln des ewigen Frühlings“ genannt, werden nach Aufhebung der Reisewarnungen nun wieder verstärkt gebucht, dies zeigt eine aktuelle Auswertung von Bookiply, einem Service- und Softwareanbieter für Ferienwohnungsvermieter.
Nachdem die deutsche und britische Regierung ihre Reisewarnungen aufgehoben haben, konnten wir umgehend die ersten Buchungen verzeichnen”, berichtet Gabriela Rubio, die das Bookiply-Büro auf Teneriffa leitet. „Es zeigt sich, wie sehr die Menschen das Reisen lieben und sich nach Sonne und Strand sehnen. Vor allem in den Weihnachtsferien sind die Inseln eine gefragte Destination für Mittel- und Nordeuropäer. Dies scheint auch für den Corona-Winter zuzutreffen: Seit der letzten Woche haben sich die Buchungen mehr als verdoppelt.
Wie sich der deutschlandweite Lockdown ab November auf kommende Buchungen auswirken wird, ist noch nicht abzusehen. Generell beinhaltet dieser jedoch kein Verbot für Reisen ins Ausland.” Besonders gefragt bei Kanaren-Liebhabern ist Teneriffa, wo bereits 75 Prozent der Unterkünfte in den Weihnachtsferien belegt sind. Auf Lanzarote sind noch 36 Prozent und auf Gran Canaria etwa 46 Prozent der Ferienwohnungen und Ferienhäuser frei.
Gebucht wird spontaner, verreist wird länger
Mit den steigenden Buchungszahlen hat sich das Reiseverhalten in den vergangenen Tagen geändert, so Rubio. „In den Sommermonaten betrug die durchschnittliche Dauer eines Aufenthalts 3,5 Tage. Seit der letzten Woche buchen die Menschen für einen längeren Zeitraum mit 5,9 Tagen im Durchschnitt.” Auch steigt das Interesse an einem Urlaub im nächsten Jahr, auch hier nehmen die Buchungszahlen aktuell stark zu.
Ferienwohnungsgäste buchen deutlich spontaner
Zu den bisherigen Buchungen werden wohl noch einige spontane hinzukommen. „Dieses Jahr wird viel kurzfristiger gebucht. Urlaube im Juli wurden europaweit durchschnittlich 38 Tage im Voraus gebucht, im Vorjahr waren es 59 Tagen vor der Reise”, so Rubio. Auf den Kanaren wurden über Bookiply im Oktober vergangen Jahres die meisten Buchungen mit einem Vorlauf von ein bis zwei Monaten getätigt. Dieses Jahr buchen über 65 Prozent der Reisenden ihren Aufenthalt in weniger als 30 Tagen vor Ankunft. Aufgrund der volatilen Situation und oft unübersichtlichen Lage hinsichtlich der Reisewarnungen seien Urlauber zunehmend verunsichert. „Einige werden ‚last second‘ buchen, also wenige Tage vor der eigentlichen Reise”, prognostiziert Rubio.
Ferienwohnungen profitieren im Corona-Jahr
Der Ferienwohnungsmarkt profitiert vom Aufwind, denn diese Unterbringungsart sei nun besonders attraktiv. „Man kann sich selbst verpflegen und ist deutlich weniger Kontaktpunkten ausgesetzt. Das erhöht die Sicherheit für Reisende”, erklärt Gabriela Rubio von Bookiply. Nachdem in den vergangenen Wochen vor allem inländische Touristen auf die Kanaren gereist sind, buchen seit Aufhebung der Reisewarnung nun verstärkt internationale Touristen einen Aufenthalt auf die Kanaren. Ein Trend im Ferienwohnungsmarkt ist im Corona-Jahr ‘Worcation’, also die Kombination von Urlaub und Arbeit.
„Viele Europäer, die ortsunabhängig arbeiten können, haben genug von den eigenen vier Wänden und möchten nun der kommenden Kälte entfliehen”, so Rubio. „
Fast 80 Prozent aller Ferienhäuser und Ferienwohnungen auf den Kanaren bieten ihren Gästen mittlerweile eine Internetverbindung.” So werden auch immer wieder Ferienwohnungen für einen längeren Zeitraum angefragt. „Jüngere Reisende lockt etwa ein ausgedehnter Surfurlaub und sie arbeiten währenddessen digital. Die Best Ager möchten oft einfach die Sonne genießen und vom warmen Klima gesundheitlich profitieren. Letzte Woche wurde etwa eine Unterkunft von nordirischen Gästen für komplette zwei Monate gebucht.”
Preisentwicklung der Ferienwohnungen im Winter
Eine Ferienwohnung oder ein Ferienhaus auf den Kanarischen Inseln kostet in den Weihnachtsferien durchschnittlich 98 Euro pro Tag. Eine der teuersten Regionen auf den Kanaren ist laut Auswertung Gran Canaria: Hier schlagen die Unterkünfte mit rund 106 Euro in diesem Zeitraum zu Buche. Am günstigsten ist es auf La Palma mit 71 Euro im Durchschnitt. Trotz der volatilen Situation sind im Corona-Jahr keine signifikanten Preisänderungen zu verzeichnen. Auf kurzfristige Verfügbarkeiten wegen Stornierungen oder Umbuchungen haben jedoch einige Ferienwohnungsvermieter mit einem Last-Minute-Rabatt reagiert.