Der Exodus aus Afrika nach Europa über die Kanaren hält an. Doch die spanischen Urlaubsinseln sind nur Zwischenstation. Die Menschen wollen weiter, werden aber vom Corona-Virus ausgebremst. Der Weg nach Norden ist blockiert, die Migranten sitzen fest.
Bisher sind in diesem Jahr 11.721 Migranten aus verschiedenen afrikanischen Ländern auf 432 Booten illegal auf die Kanaren gelangt. Die letzten beiden Boote mit 174 Insassen erreichten die Inseln erst gestern. Da Gran Canaria wieder am meisten betroffen ist, hat die Bevölkerung Angst und fühlt sich angesichts der Vielzahl der Migranten vom Staat im Stich gelassen.
Erst gestern haben deshalb Hunderte Bewohner aus Mogán und anderen Gemeinden der Insel wegen der Untätigkeit der Zentralregierung auf den Straßen von Arguineguín demonstriert. Die Menschen verlangen nun von der spanischen Regierung sofortige Antworten bezüglich der Bewältigung der Migrationskrise. Auch forderten die Teilnehmer, die Ankömmlinge würdevoll zu behandeln. Der Hafen von Arguineguín sei nicht dafür geschaffen, Menschen hier tagelang in Zelten des Roten Kreuzes ausharren zu lassen.