Erst am Freitag gab Kanarenpräsident Ángel Víctor Torres die Gesamtzahl der Migranten in diesem Jahr mit 16.064 an. Doch mit wieder mehr als 1000 illegalen Einwanderern binnen 48h liegt die Zahl jetzt bereits bei 17.388. Die Regionalregierung ist zunehmend überfordert.
Die letzte Patera der am vergangenen Wochenende auf den Kanaren eingelaufenen Armada erreichte den Hafen von La Restinga (El Hierro) auf eigene Faust. Bei den Insassen habe es sich um 51 Personen, darunter auch drei Kinder und zwei Frauen aus Ländern südlich der Sahara gehandelt.
Aufnahmelager im Hafen von Arguineguin weiterhin überfüllt.
Das eigentlich für knapp 400 Menschen im Hafen von Arguineguin (Gemeinde Mogán) auf Gran Canaria erschaffene Zeltlager des Roten Kreuzes stößt erneut an seine Grenzen. Wieder harren dort knapp 2000 Menschen aus. Alle Neuankömmlinge werden dort, bevor sie auf andere Unterkünfte verlegt werden, erst auf das Coronavirus getestet. Einige der Menschen verbringen dort tagelang unter menschenunwürdigen Bedingungen.
Migrantenankünfte auf den Kanaren
Mittlerweile fordert auch der Tourismusverband von Las Palmas die Zentralregierung dazu auf, die in Hotels und anderen touristischen Anlagen untergebrachten Migranten wieder zu verlegen. Diese Maßnahme war vorläufig und lediglich für drei Monate gedacht.
Für die Unterbringung sollen ungenutzte aber „menschenwürdige“ öffentliche oder militärische Einrichtungen zur Verfügung gestellt werden. Doch diese Forderung trotzt das Innenministerium und weist Migranten, die nach Gran Canaria kommen, weiter in Hotels ein.
Auch im 4*Hotel Waikiki in Playa del Inglés sind seit Samstag bereits 286 Einwanderer aus verschiedenen afrikanischen Ländern untergebracht. Diese kommen zu den mehr als 6.000 hinzu, die bereits in verschiedene touristische Anlagen der Insel einquartiert wurden.
Neue Woche, weitere Boote …
Laut Bericht hiesiger Behörden wurde auch in der heutigen Nacht wieder ein Boot mit 23 Insassen (allesamt Männer) nordafrikanischer Herkunft rund sieben Meilen südlich von Gran Canaria abgefangen.