Wegen der Corona-Pandemie wurden lange keine Migranten mehr von den Kanarischen Inseln nach Marokko zurückgeführt. Doch nun reaktivierte man die Rückführungen wieder. Um die Zusammenarbeit der Migrationspolitik zu stärken, traf sich Innenminister Fernando Grande-Marlaska heute mit seinem marokkanischen Amtskollegen Abdelouafi Laftit in Rabat.
Die Rückführungen nach Mauretanien hingegen wurden bereits wieder aufgenommen. Der erste Flug sei bereits in der vergangenen Woche gestartet. Eine kleine Gruppe von insgesamt 22 Personen sei von Gran Canaria nach Nouadhibou zurückgeflogen worden.
Wie heute bekannt wurde, sind jetzt 7.000 Aufnahmeplätze für Migranten auf den Kanaren geplant. Schon in den kommenden Wochen sollen verschiedene Zeltplätze für 5.900 Migranten auf den drei Inseln entstehen. Hiervon 700 auf Fuerteventura, 1.950 auf Gran Canaria und 3.250 auf Teneriffa. Darüber hinaus ist eine eigene Notrufzentrale für die Koordinierung der Migration geplant.
Marlaska lehnt Überstellungen aufs Festland ab
Immer wieder hat die Kanaren-Regierung das Innenministerium in den letzten Monaten gebeten, Migranten auf Festland überstellen zu dürfen. Diesen Anfragen hat Marlaska heute jedoch eine klare Absage erteilt. Er begründete seine Ablehnung damit, dass die Regierung verhindern will, dass die Inseln zum „irregulären Einreiseweg nach Europa“ werden.