Insgesamt 23.253 Migranten erreichten im vergangenen Jahr und mehr als 2.200 bereits in diesem Jahr die Kanaren. Eine Situation, die im Kampf gegen die Corona-Pandemie eine Herausforderung darstellt. Die Inseln sind aktuell einer doppelten Krise ausgesetzt.
Überweisungen aufs Festland lehnte Madrid bislang ab und verwandelte die Inselgruppe somit in „Gefängnisinseln“. Kein Migrant sollte die Inseln verlassen. Flughäfen und Häfen waren auch mit Pass tabu. Doch nun stimmte die Zentralregierung den Transfer von 3.500 Migranten aufs spanische Festland zu. Dies gilt laut Innenminister Fernando Grande-Marlaska aber nur für besonders schutzbedürftigen Personen oder Asylsuchende.
Erster Abschiebeflug seit 2018 in den Senegal ausgesetzt
Wie soeben bekannt wurde, hat das Innenministerium den für heute Abend geplanten ersten Abschiebeflug seit 2018 in den Senegal ausgesetzt. Die Gründe hierfür sind nicht bekannt. Der aus Madrid kommende Flieger sollte um 20.35 Uhr von Teneriffa Nord nach Dakar starten.
Rückführungen nach Marokko und Mauretanien wurden bereits wieder aufgenommen. Die Behörden der mauretanischen Hauptstadt Nouakchott akzeptieren zudem alle von dort aus aufgebrochenen Migranten – unabhängig ihrer Nationalität.