So wie die Kanaren werden auch die beiden spanischen Exklaven Ceuta und Melilla regelmäßig von Afrikanern gestürmt. Da die marokkanische Polizei gestern die Kontrolle der Grenze eingestellt habe, gelangten binnen 24 Stunden rund 5.000 Marokkaner nach Ceuta. Sie schwammen durch das Mittelmeer oder liefen bei Ebbe am Strand entlang.
Als möglichen Grund für die Einstellung der Grenzsicherung nannten spanische Medien die Verärgerung der Regierung in Rabat darüber, dass Spanien die medizinische Behandlung des Chefs der Unabhängigkeitsbewegung Polisario Brahim Ghali erlaube. Er wird seit April wegen einer Corona-Erkrankung behandelt.
Die Zentralregierung in Madrid kündigte unterdessen die Entsendung von 200 zusätzlichen Polizisten an. Noch unbestätigten Berichten zufolge brachen am Abend auch in der Stadt Tanger Afrikaner aus Ländern südlich der Sahara in Richtung Ceuta auf.