Bundeswehr-Flieger muss nach Gran Canaria abdrehen: Die Beziehungen zwischen Europa und Mali haben sich in den letzten Monaten abgekühlt. Seit knapp einer Woche behindert die in Mali regierende Militärjunta mit Flugverboten die UN-Mission im Land. Am Mittwoch verwehrte die dortige Flugüberwachung sogar einem Luftwaffen-Airbus den Überflug.
Dieser Flug nach Niamey in Niger, wo Deutschland eine Logistikbasis für seine Mission in der Sahelzone unterhält, sei zuvor aber genehmigt worden. Die Bundeswehr ist in Mali an der Mission Minusma sowie der EU-Ausbildungsmission EUTM beteiligt und hat mehr als 1.300 Soldaten in dem afrikanischen Land stationiert. Einen solchen Vorfall hat es wie Militärkreise verlauten ließen zuvor noch nie gegeben.
Der Maschine nur kurz vor dem Erreichen des malischen Luftraums den Weiterflug zu untersagen, kann als Provokation verstanden werden. Die auf dem Fliegerhorst Wunstorf gestartete Maschine vom Typ A400M mit etwa 80 Soldaten an Bord drehte daraufhin zu den Kanaren ab und landete schließlich auf Gran Canaria.