Nicht nur Brüssel schaut weg, auch Spanien selbst zeigt kein Interesse, den afrikanischen Exodos auf die Kanaren endlich zu stoppen. Sage und schreibe 5.496 Afrikaner brachten die Shuttle-Dienste in nur zwei Monaten auf die Inseln. Die Migranten wurden zuvor auf 115 Booten vor Gran Canaria, Lanzarote, Fuerteventura, Teneriffa und Co. aufgegriffen.
Nur sehr wenige Boote hiervon schafften es auf eigene Faust bis an die hiesigen Küsten. Diese Zahl bedeutet für die Kanaren eine Steigerung von insgesamt 134,8 % im Vergleich zum selben Zeitraum des Vorjahres mit 2.341 Ankünften auf 63 Booten.
Weil jetzt immer mehr unbegleitete Minderjährige eintreffen und es keine freien Plätze mehr gibt, haben die Kanaren nun ein Problem. Da andere autonome Gemeinschaften kaum Interesse zeigen, zumindest einen Teil der Minderjährigen zu übernehmen, sendet die Regierung schon seit Wochen einen Hilferuf nach dem anderen in Richtung Madrid.
Migranten stürmen Grenzzaun von Melilla
Genau wie die Kanaren werden aber auch die beiden spanischen Exklaven Ceuta und Melilla regelmäßig von illegalen Einwanderern gestürmt. So auch heute wieder. Rund 2.000 Afrikaner aus Ländern südlich der Sahara haben den Grenzzaun von Melilla gestürmt. Wie dortige Behörden mitteilten, schafften es schließlich rund 500 auf spanisches Gebiet zu gelangen. Ihr Aufenthalt wird jedoch nur von kurzer Dauer sein, denn Spanien darf Migranten bei Grenzübertritt umgehend nach Marokko zurückweisen.