Lange wurden von den Kanaren keine Migranten aus Marokko mehr in ihre Heimat zurückgeschickt. Doch damit soll laut Angaben des spanischen Innenministeriums jetzt Schluss sein. Marokkanische Staatsbürger, die aktuell in den Internierungszentren auf den Kanarischen Inseln untergebracht sind, dürfen nun wieder die Heimreise antreten. Die Wiederaufnahme der Rückführungen erfolgte in der zweiten Märzhälfte nur wenige Tage nachdem der Brief von Pedro Sánchez an König Mohamed VI. bekannt wurde.
Der Ansturm von Migranten auf die Kanaren nahm während der Corona-Pandemie und der diplomatischen Krise zu, die Premier Pedro Sánchez bei seinem Besuch in Rabat am vergangenen Donnerstag nun beendete. Allein in 2021 kamen von 22.200 Migranten 40 % aus Marokko, 30 % aus Algerien und die restlichen 30 % aus Ländern südlich der Sahara.
Zwar wurden im 1. Quartal 2022 schon mehr Migranten als im selben Zeitraum des Vorjahres von Shuttle-Diensten vor Gran Canaria, Lanzarote, Fuerteventura, Teneriffa und El Hierro aufgegriffen, jedoch gingen die Zahlen im März zurück. Wie nun bekannt wurde, werden zu der bestehenden Rückführungsroute von Gran Canaria nach El Aaiún mit etwa 80 Migranten pro Woche noch zwei weitere Routen von den Inseln nach Casablanca und Agadir hinzugefügt. Damit sollen die Rückführungen nun deutlich steigen.