Auch die Kehrtwende Spaniens, eine Autonomie der Westsahara unter marokkanischer Souveränität zu unterstützen, stoppt den Exodus aus Afrika auf die Kanaren nicht. Die Inseln verzeichnen von Januar bis Mai einen Anstieg von 48 % im Vergleich zu 2021. Versprochen hatten die Politiker aber, dass mit der normalisierten Beziehung zwischen Marokko und Spanien die Migration reduziert wird. Doch davon ist nichts zu merken. Auch die angeblich wieder aufgenommenen Rückführungen finden nicht statt.
Der Regierungsdelegierte auf den Kanarischen Inseln, Anselmo Pestana, warnte jetzt auch noch davor, dass der Zustrom nach Gran Canaria, Lanzarote, Fuerteventura und Teneriffa noch weiter zunehmen könnte. Er glaub aber auch, dass verstärkte Grenzkontrollen durch gemeinsame Patrouillen, wie es in Mauretanien, Senegal oder Gambia geschehen ist, dazu beitragen wird, die Abfahrten der Boote auf die Kanaren zu stoppen.
115 Migranten vor Gran Canaria und Lanzarote aufgegriffen
Die letzten 115 Migranten wurden erst am Dienstag von zwei vor Gran Canaria und Lanzarote entdeckten Booten geholt. Auf dem Boot, das 110 Kilometer südöstlich von Gran Canaria entdeckt wurde, befanden sich 44 Männer, vier Frauen und ein Baby. Sie wurden in den Hafen von Arguineguín gebracht. Nur kurz darauf tauchte in den Gewässern von Lanzarote ein Boot mit 46 Männern, 14 Frauen und 6 Minderjährigen aus Ländern südlich der Sahara auf. Ein Shuttle-Service brachte die Migranten nach Arrecife.