Insgesamt 1.541 Kilometer trennen die Kanaren von der senegalesischen Stadt Saint Louis, einem der Ausgangspunkte für viele Boote, die nach El Hierro, Gran Canaria oder Teneriffa starten. Ohne Komplikationen dauert eine solche Reise etwa 7 Tage.
Diese Migrationsroute zu den Kanaren ist aufgrund der politischen und sozialen Spannungen, die der Senegal derzeit durchmacht, wieder stärker ins Rampenlicht gerückt. Die Unruhen rund um die Präsidentschaftswahl im Februar 2024 sowie der ruhige Atlantik beunruhigen die kanarische Regierung. Es wird befürchtet, dass es im September wieder einen neuen Ansturm auf die Inseln geben könnte.
Schon lange versucht Spanien diese Abfahrten von der Küste Westafrikas zu den Kanaren zu verhindern. Es gibt gemeinsame Patrouillen der Guardia Civil mit der Polizei Mauretaniens, Gambias und des Senegals. In Städten wie Dakar und Saint Louis werden zudem Spezialisten bei der Untersuchung von Mafia-Strukturen unterstützt.
Rückführungsflüge in den Senegal werden wieder aufgenommen
Ein kleiner Hoffnungsschimmer kommt aber aus Madrid. Nachdem Regionalpräsident Fernando Clavijo seine Besorgnis über einen absehbaren Anstieg der Migrationsströme in diesem Sommer zum Ausdruck gebracht hat, kam jetzt eine positive Nachricht. Außenminister José Manuel Albares teilte dem kanarischen Präsidenten letzte Woche mit, dass die Rückführungsflüge, in den Senegal wieder aufnehmen werden.
Zwischen 2022 und 2023 wurden nur zwei solcher Flüge nach Dakar durchgeführt. In diesen Flugzeugen befanden sich jedoch nur je 40 Senegalesen, da jeder von zwei Polizisten begleitet werden musste.