Fuerteventura hat drei Servalen (Leptailurus serval), einer afrikanischen Wildkatzenart, ein neues Zuhause geboten. Die Tiere – ein Männchen, ein Weibchen und ihr Jungtier – wurden im Rahmen einer internationalen Operation gegen illegalen Wildtierhandel beschlagnahmt und am 27. Oktober 2025 in den Oasis Wildlife Fuerteventura Park gebracht. Dort erhalten sie nun veterinärmedizinische Betreuung in einem natürlichen Umfeld.
Worum es geht (TL;DR)
- Drei Servale wurden nach Beschlagnahmung am 27. Oktober 2025 in den Oasis Wildlife Fuerteventura gebracht.
- Die Tiere durchliefen Quarantäne und Gesundheitsuntersuchungen in der Fundación Neotrópico auf Teneriffa.
- SEPRONA, Fundación Neotrópico und Oasis Wildlife kooperieren gegen illegalen Wildtierhandel.
Die Aktion führte der Servicio de Protección de la Naturaleza (SEPRONA) der Guardia Civil von Las Palmas in Zusammenarbeit mit der Fundación Neotrópico und dem Oasis Wildlife Fuerteventura durch. Ziel war es, den Tieren nach ihrer Rettung ein artgerechtes Umfeld zu bieten.
Internationale Zusammenarbeit gegen illegalen Wildtierhandel
Die drei Servale wurden ursprünglich im Rahmen einer groß angelegten Operation der spanischen Polizei mit Unterstützung von Interpol, der DEA und der SEPRONA sichergestellt. Nach der Beschlagnahmung kamen sie zunächst in die Obhut der Fundación Neotrópico auf Teneriffa, die sich seit mehr als zwanzig Jahren dem Schutz exotischer und einheimischer Wildtiere widmet.
Die Planung und Umsetzung des Transfers nach Fuerteventura erfolgte innerhalb weniger Wochen. Dabei wurden die internationalen Tierschutzrichtlinien der Europäischen Vereinigung der Zoos und Aquarien (EAZA) befolgt. Während des gesamten Transports stand das Wohl der Tiere im Vordergrund; Stressreduktion, eine ruhige Umgebung und die Kontrolle der Temperatur und Hydration hatten höchste Priorität.
Quarantäne und medizinische Betreuung vor dem Transfer
Vor ihrem Transport nach Fuerteventura durchliefen die Servale eine vorgeschriebene Quarantänephase in der Fundación Neotrópico. Hier wurden umfangreiche Gesundheitsuntersuchungen vorgenommen, darunter Blutanalysen, biochemische Tests und parasitologische Untersuchungen. Erst nachdem sichergestellt war, dass keine Krankheiten oder Parasiten vorlagen, erfolgte der Umzug in den Oasis Wildlife.
Nach ihrer Ankunft wurden die Tiere von Tierärzten untersucht und in ein speziell vorbereitetes Gehege gebracht, das ihrem natürlichen Lebensraum nachempfunden ist. Das großzügige Areal verfügt über Vegetation, Schattenplätze und Rückzugsorte. Bereits nach kurzer Zeit zeigten die Servale ein ruhiges und neugieriges Verhalten – ein Zeichen, dass sie sich gut eingewöhnen.
Optimale Bedingungen im Oasis Wildlife Fuerteventura
Im Oasis Wildlife werden die Servale in einer sicheren und naturnahen Umgebung betreut. Ihre Ernährung besteht aus einer ausgewogenen Mischung aus Nagetieren, Vögeln und kleinen Reptilien, die ihren Nährstoffbedarf vollständig deckt. Zusätzlich werden gezielte Programme zur Verhaltensanreicherung durchgeführt, die den Tieren geistige Beschäftigung und körperliche Aktivität ermöglichen.
"Ein Transport dieser Art erfordert präzise Planung und die enge Zusammenarbeit aller beteiligten Institutionen", erklärte Jaime Urioste, Präsident der Fundación Neotrópico. Die Kooperation zwischen seiner Stiftung, der SEPRONA und dem Oasis Wildlife sei ein Beispiel für die erfolgreiche Zusammenarbeit im Bereich des Tierschutzes.
Auch Guacimara Cabrera, Geschäftsführerin des Oasis Wildlife Fuerteventura, betonte: "Diese Aktion zeigt, was erreicht werden kann, wenn verschiedene Organisationen dasselbe Ziel verfolgen, den Schutz des Lebens."
Opfer des illegalen Wildtierhandels
Der internationale Handel mit Wildtieren gilt als eine der größten Bedrohungen für die Artenvielfalt weltweit. Millionen von Tieren fallen jährlich der Nachfrage nach exotischen Haustieren zum Opfer. Besonders Servale, deren exotisches Aussehen fasziniert, werden oft illegal gehandelt und in Privathaushalten gehalten, wo sie weder artgerecht leben noch sich natürlich verhalten können.
Mit einer Schulterhöhe von bis zu 60 cm und ihren langen Beinen benötigen die Tiere, die eigentlich Einzelgänger sind, große Reviere, spezielles Futter und erfahrene Betreuung, die in einem häuslichen Umfeld nicht gewährleistet werden können. Zudem entwickeln sie im Erwachsenenalter häufig aggressives Verhalten, was sie für Menschen und sich selbst gefährlich macht.
Eine zweite Chance auf Fuerteventura
Dank der gemeinsamen Anstrengungen von SEPRONA, Fundación Neotrópico und Oasis Wildlife erhalten die drei Servale nun eine zweite Chance auf Fuerteventura. Auf der Insel finden sie ein sicheres Zuhause, in dem sie unter optimalen Bedingungen leben können, fernab von den Gefahren des illegalen Tierhandels und in einem Umfeld, das ihrem natürlichen Verhalten gerecht wird.











