Ein Phylloxera-Ausbruch hat die Weinbauern auf Teneriffa alarmiert, nachdem die Schädlinge in den Weinbergen von El Rincón entdeckt wurden. Das Cabildo von Teneriffa und lokale Winzer bestätigten den Befall in der Küstenregion der Gemeinde La Orotava. Die Regierung der Kanarischen Inseln hat ein wissenschaftliches Komitee eingerichtet, um die Situation zu bewerten und einen Plan zur Bekämpfung der Reblaus zu entwickeln.
Die Nachricht trifft die Weinindustrie im Norden Teneriffas hart. Besonders betroffen sind die Weingüter und Weinberge im Valle de La Orotava, das die Gemeinden La Orotava, Los Realejos und Puerto de la Cruz umfasst. Die Qualität der Weine mit geschützter Ursprungsbezeichnung (DOP) Valle de La Orotava steht nun in Frage, insbesondere die Kultivierung von nicht veredelten oder vor-Phylloxera-Reben.
Phylloxera breitet sich auf Teneriffa aus
Die Bedrohung verschärfte sich, als die Reblaus im Juli offiziell in der renommierten Weinregion Tacoronte-Acentejo festgestellt wurde. Der Ausbruch hat sich nun auf das angrenzende Valle de La Orotava ausgeweitet, das die zweitgrößte Weinbaufläche der Insel darstellt. Die Besorgnis in der Gemeinschaft ist spürbar.
Das Landwirtschaftsamt des Cabildo von Teneriffa bestätigte den Phylloxera-Befall in den Weinbergen von El Rincón nach früheren Warnungen von lokalen Winzern. Diese Entwicklung signalisiert eine besorgniserregende Eskalation der Infektion in weiteren bedeutenden Weinbaugebieten Teneriffas.
Weinindustrie auf den Kanaren in Gefahr
Die offizielle Bestätigung der Phylloxera-Präsenz (wissenschaftlicher Name Daktulosphaira vitifoliae) in verschiedenen Weinbaugebieten, darunter Valle de Guerra, Tacoronte und La Matanza, wurde im Juli bekannt gegeben und löste Alarm in der Branche aus. Viele erklärten: „Dies ist das schwerwiegendste Problem, das die Weinindustrie auf den Kanarischen Inseln getroffen hat.“
Phylloxera stellt eine besondere Gefahr für den Weinbau auf den Kanarischen Inseln dar, da sie bisher auf Teneriffa beschränkt ist, aber eng mit der Qualitätsweinindustrie im Archipel verbunden ist.
Historischer Kontext und Maßnahmen
Teneriffa verfügt über fünf DOPs: Tacoronte-Acentejo, Valle de La Orotava, Valle de Güímar, Ycoden-Daute-Isora und Abona. Insgesamt gibt es elf DOPs auf den Kanarischen Inseln, zu denen auch Gran Canaria, Lanzarote, La Palma, El Hierro und La Gomera gehören. Die Reblaus wurde erstmals 1855 von Asa Fitch in den USA beschrieben und hat zuvor Weinberge in den USA und Kontinentaleuropa verwüstet.
Wird die Reblaus auf Teneriffa als Plage erklärt, droht der Verlust des Status als phylloxerafreie Zone, was die Qualität der einzigartigen Weinberge erheblich beeinträchtigen könnte. Bisher wurden mehr als 5.000 Bewertungen durchgeführt, die 79 bestätigte Infektionsstellen, darunter El Rincón, aufdecken.
Historisch gesehen wurden von Phylloxera befallene Weinberge oft durch resistente amerikanische Unterlagen ersetzt, eine kostspielige Umstellung. In Spanien sind mittlerweile 99 % der Weinberge mit amerikanischen Unterlagen veredelt, um Phylloxera zu widerstehen, während die Vitis vinifera oberirdisch erhalten bleibt. Diese Umstellung stellt ein erhebliches Problem für die einheimischen Sorten dar, die wesentlich zur lokalen Qualitätsweinindustrie beigetragen haben.
Bislang waren die Kanarischen Inseln das einzige Gebiet in Spanien und Europa, das frei von Phylloxera war. Die Situation auf Teneriffa gefährdet jedoch diese Unterscheidung, die lange Zeit auf Qualitätswein-Etiketten, sowohl mit als auch ohne DOP-Zeichen, hervorgehoben wurde.











