Drago La Palma hat am Dienstag in der Hauptstadt von La Palma eine vollbesetzte Veranstaltung zur Diskussion über Ernährungssouveränität und Territorium organisiert. Der zentrale Innenhof der Buchhandlung Ítaka bot den Rahmen für das Treffen.
Geleitet wurde die Veranstaltung von Sara Hernández, Sprecherin von Drago La Palma. Zu den Teilnehmern gehörten Ángel Calle Collado, Autor des Buches „Territorios que alimentan. Agroecología en 3C frente a sistemas alimentarios rotos“, sowie die ökologischen Produzenten Carlos und Ana Bel Rodríguez von der Finca La Suallera.
Hernández betonte die Bedeutung der Stärkung bestehender kurzer Vermarktungswege wie Marktplätze. Ziel sei es, durch die Beseitigung von Zwischenhändlern faire Löhne für Produzenten zu gewährleisten und gleichzeitig der Bevölkerung von La Palma gesunde Lebensmittel näherzubringen. Sie erklärte: „Es geht bei Ernährungssouveränität nicht nur darum, Essen zu haben, sondern darum, als Volk die Macht zu haben, darüber zu entscheiden: Was wir anbauen, wer es produziert, unter welchen Bedingungen und für wen.“
Drago La Palma setzt auf lokale Vielfalt
Die Sprecherin hob hervor, dass Ernährungssouveränität seit der Gründung einer der politischen Grundpfeiler von Drago ist. Sie sagte: „Es ist schön, hier zu sein, um zu diskutieren, nachzudenken, zu lernen und vor allem eine alternative Ernährungszukunft für La Palma zu erahnen, die nicht auf Monokultur, sondern auf Vielfalt basiert.“
Hernández betonte zudem, dass die Veranstaltung darauf abzielt, kollektive Reflexions- und Lernräume zu schaffen, um die Insel auf gerechte Weise in eine wohlhabendere Realität zu führen, sowohl für die Menschen als auch für die Umwelt.
Der Soziologe und kooperative Landwirt Ángel Calle Collado stellte sein Buch vor, in dem er die Schließung von Kreisläufen, Pflege und Kooperation als Säulen einer politischen Agrarökologie darlegt. Diese soll Ernährungssysteme mit Territorien und Gemeinschaften wieder verbinden. Calle kritisierte das aktuelle System als ineffizient, da es auf fossiler Energie und globaler Marktwirtschaft basiert.
Ernährung als Recht statt Geschäft
Er verteidigte die Sichtweise, dass Ernährung als Recht und nicht als Geschäft betrachtet werden sollte. Landwirtschaftliche Praktiken sollten für ihre Fähigkeit, Körper, Ökosysteme und das soziale Gefüge zu pflegen, geschätzt werden. „Den Schutz des Territoriums erreicht man nur durch die Vereinigung verschiedener Kämpfe und Kollektive“, schloss er.
Im anschließenden Dialog, moderiert von Hernández, wurden Themen wie lebenslange Ernährungsbildung, Anpassung der Raumordnung und die Stärkung der Vereinigung ökologischer Produzenten diskutiert. Auch die Insularen Märkte sollten mehr Transparenz über die Herkunft der Produkte bieten, um die Arbeit der lokalen und ökologischen Produzenten zu würdigen.
Publikum diskutiert über Zukunft des palmerischen Feldes
In der abschließenden offenen Diskussion teilten die Teilnehmer ihre Gedanken und Sorgen über die Zukunft der Landwirtschaft auf La Palma. Themen waren der Verlust lokaler Sorten und die Notwendigkeit einer stärkeren institutionellen Beteiligung an der agroökologischen Transformation. Der Dialog drehte sich um den Aufbau gerechterer und widerstandsfähigerer Ernährungssysteme.
Mit dieser Veranstaltung setzt Drago La Palma die Richtung der Organisation auf der Insel fest. Ernährungssouveränität, Wasserversorgung, Zugang zu Wohnraum und das Produktionsmodell werden einige der politischen Schwerpunkte sein.











