Die neu gegründete Asociación de Trabajadores de la Tierra Canaria hat sich das Ziel gesetzt, die Abhängigkeit der Kanarischen Inseln von importierten Lebensmitteln zu verringern. Am Donnerstag präsentierte sich die erste Vereinigung dieser Art im Archipel, die Landwirte, Viehzüchter und Fischer vereint, im Liceo Taoro in La Orotava der Öffentlichkeit.
José Antonio Gómez Pérez, ein Bananenbauer von La Palma, leitet die neue Organisation. Er betonte die Notwendigkeit eines Mentalitätswandels auf den Kanaren, sowohl in der Gesellschaft als auch in den öffentlichen Verwaltungen, um den Primärsektor als strategisch wichtig für die Inseln zu erkennen.
„Dieser Sektor muss als Garant für die Ernährungssicherheit der kanarischen Bevölkerung gesehen werden. Deshalb müssen wir ihn reaktivieren, um ein akzeptables Niveau der Nahrungsmittelproduktion zu erreichen, das uns auch im Falle einer Katastrophe oder eines internationalen Konflikts das Überleben ermöglicht“, erklärte Gómez eindringlich.
Neue Vereinigung auf La Palma nimmt Arbeit auf
Gómez warnte vor den Risiken der aktuellen globalen Konflikte und fragte: „Was würden wir auf den Kanaren tun, wenn der Schiffsverkehr blockiert wird, mit zwei Inseln, die jeweils mehr als eine Million Menschen beherbergen?“
Vor rund hundert Anwesenden kündigte Gómez an, dass die Vereinigung eine Website (https://atratican.com/) eingerichtet hat, auf der Informationen und die Möglichkeit zur Mitgliedsanmeldung bereitgestellt werden. Die erste physische Niederlassung befindet sich in El Paso auf La Palma.
Die Vereinigung plant, auf allen Inseln vertreten zu sein. Bereits jetzt gibt es Direktoren auf Teneriffa, Gran Canaria, La Palma, La Gomera und El Hierro. Bald sollen auch die östlichen Inseln Lanzarote, Fuerteventura und La Graciosa folgen.
Vereinigung strebt größere Unabhängigkeit an
Ein weiteres Ziel der Vereinigung ist es, genügend Mitglieder und Produktionskapazitäten zu gewinnen, um in der Vermarktungskette eine Rolle zu spielen und nicht nur die Produktionskosten zu decken. „Wir brauchen Einheit, Engagement und Bewusstsein“, betonte der Präsident.
Der Sekretär der Vereinigung, Ricardo Carballo, sieht in der Initiative die letzte Chance, dem Primärsektor neuen Schwung zu verleihen, der unter hohen Produktionskosten und fehlendem Generationenwechsel leidet.
Carballo rief dazu auf, die Hoffnung nicht zu verlieren und gemeinsam für eine würdige Existenzgrundlage auf den Kanaren zu kämpfen. Bald sollen auf der Website und in sozialen Medien weitere Schritte der Vereinigung veröffentlicht werden.
Historische Bedeutung des Agrarsektors hervorgehoben
Manuel Vicente Hernández González, Professor für Geschichte an der Universität von La Laguna, hielt einen Vortrag über die historische Bedeutung des Agrarsektors auf den Kanaren. Er betonte dessen entscheidende Rolle in der Geschichte der Inseln.











