Der spanische Minister für territoriale Politik, Ángel Víctor Torres, hat am Freitag dazu aufgerufen, die Vereinbarungen zur Wiederaufbauhilfe für La Palma nach dem Vulkanausbruch zu überprüfen. Hintergrund sind Vorwürfe von Vertretern der Insel, die der Regierung vorwerfen, 200 Millionen Euro nicht überwiesen zu haben.
Torres erklärte gegenüber den Medien, dass es einfach sei, nachzuprüfen, was unterschrieben wurde. Er forderte dazu auf, die Vereinbarungen zu überprüfen, um zu sehen, ob die Forderungen gerechtfertigt seien. Diese Äußerungen fielen an dem Tag, an dem sich der Ausbruch des Vulkans Tajogaite zum vierten Mal jährte. Der Ausbruch dauerte 85 Tage und zerstörte zahlreiche Häuser und landwirtschaftliche Flächen im Aridane-Tal.
Während eines Besuchs in den Ausländerbehörden in Las Palmas de Gran Canaria betonte der Minister, der während des Ausbruchs Präsident der Kanaren war, dass die in der ‚Agenda Canaria‘ im Sommer 2023 vereinbarten Mittel keine jährlichen 100 Millionen Euro vorsehen. Stattdessen sei eine einmalige Zahlung von 100 Millionen Euro im Staatshaushalt 2023 vorgesehen gewesen, die auch geleistet wurde.
Minister Torres fordert Klarheit bei Wiederaufbauhilfe
Torres unterstrich, dass dies nicht bedeute, dass die spanische Regierung nicht bereit sei, mit der kanarischen Regierung und dem Cabildo von La Palma über notwendige Verbesserungen zu verhandeln. Er rief dazu auf, keine falschen Hoffnungen zu wecken und verwies auf die im ‚Agenda Canaria‘ enthaltene 60-prozentige IRPF-Ermäßigung für die Jahre 2025 bis 2027 auf La Palma.
Der Minister versicherte zudem, dass die Regierung weiterhin die von der Eruption betroffenen Landwirte unterstütze, indem sie ihnen Hypothekenmoratorien gewähre und erhebliche finanzielle Hilfen bereitstelle. Er forderte eine Fortsetzung des Wiederaufbaus von La Palma in Zusammenarbeit mit den Institutionen.
In zwei Wochen soll die gemischte Kommission erneut zusammentreten, um den Fortschritt der Vereinbarungen zu überprüfen und zu klären, welche Institutionen ihre Verpflichtungen einhalten.
Clavijo kritisiert optimistische Aussagen des Ministers
Der Präsident der Kanaren, Fernando Clavijo, kritisierte den „triumphierenden Diskurs“ von Torres hinsichtlich der Situation auf La Palma. Er betonte, dass solche Aussagen vermieden werden sollten, da die Realität vor Ort anders sei. Clavijo hob hervor, dass die Wirtschaft der Insel noch nicht die Indikatoren von vor der Eruption erreicht habe und forderte die Freigabe der 200 Millionen Euro, die der Staat der Insel schulde.
Clavijo betonte, dass trotz der Bemühungen der kanarischen Regierung noch viele Zweitwohnungen und landwirtschaftliche Betriebe auf finanzielle Unterstützung warteten. Er appellierte an alle Beteiligten, gemeinsam daran zu arbeiten, dass die Insel bis zum fünften Jahrestag des Ausbruchs vollständig erholt ist.











