Ein bevorstehendes Großereignis auf Teneriffa hat die Debatte über die Lehren aus der verheerenden Vulkaneruption auf La Palma 2021 neu entfacht. Vom 22. bis 27. September wird in Garachico der EU-MODEX abgehalten, der mit dem ersten großen Vulkanausbruch-Simulationsereignis in Spanien am 26. September seinen Höhepunkt findet. Diese Veranstaltung soll die Notfallvorsorge stärken, doch es gibt kritische Stimmen, die darauf hinweisen, dass die harten Lektionen der La Palma-Katastrophe nicht ausreichend berücksichtigt werden.
Die Eruption auf La Palma im Jahr 2021 hatte fast 3.000 Gebäude und mehr als 300 Hektar Bananenplantagen zerstört. Ein kürzlich veröffentlichter globaler Bericht stuft sie als die viertschwerste Eruption hinsichtlich der Zerstörung von Bauwerken weltweit ein. Kritiker betonen, dass die Simulationen und Notfallpläne in Garachico diese Erfahrungen einbeziehen müssen, um ähnliche Fehler zu vermeiden.
Während des EU-MODEX in Garachico wurden technologische Fortschritte wie die Modellierung von Lavaströmen und die Überwachung der Luftqualität hervorgehoben. Doch es gibt Bedenken, dass diese wissenschaftlichen Bemühungen in der Praxis oft nicht den betroffenen Bürgern zugutekommen. So wurde während der La Palma-Eruption die Bevölkerung nicht rechtzeitig und verständlich über Evakuierungsrouten informiert.
Garachico auf Teneriffa bereitet sich auf Simulation vor
Die geplante Simulation in Garachico hebt positive Entwicklungen hervor, wie die verbesserte Zusammenarbeit zwischen verschiedenen Regierungsebenen und die Einführung eines neuen Alarmierungssystems. Dennoch gibt es weiterhin Kritik an der mangelnden Transparenz und der fehlenden Integration von Gesundheits- und Wirtschaftsfaktoren in die Notfallpläne.
Ein zentraler Kritikpunkt ist das Fehlen eines unabhängigen Berichts, der die Übungen nach Abschluss bewertet und konkrete Verbesserungen vorschlägt. Ohne eine solche Evaluierung könnten wichtige Lektionen ungenutzt bleiben.
Die Kommunikation mit der Bevölkerung ist ebenfalls ein Thema. Einfache Warnungen per Mobiltelefon reichen nicht aus, um das Vertrauen der Bürger zu gewinnen. Es bedarf klarer und verständlicher Informationen, um die Bevölkerung effektiv auf Notfälle vorzubereiten.
Lehren aus La Palma müssen berücksichtigt werden
Die Erfahrungen aus der Eruption auf La Palma haben gezeigt, dass es nicht ausreicht, sich auf technologische Lösungen zu verlassen. Die Wissenschaft muss in der Lage sein, Daten in konkrete Maßnahmen umzuwandeln, die Menschenleben und Lebensgrundlagen schützen. Die Vorbereitung auf Notfälle erfordert mehr als nur technologische Fortschritte; sie erfordert eine umfassende und transparente Kommunikation sowie die Einbeziehung aller relevanten Akteure.
Die bevorstehende Simulation in Garachico bietet die Gelegenheit, die Lehren aus der Vergangenheit zu ziehen und die Notfallvorsorge auf den Kanarischen Inseln zu verbessern. Es bleibt abzuwarten, ob die Verantwortlichen diese Chance nutzen werden.





















