Das Parlament der Kanarischen Inseln hat einstimmig eine Gesetzesinitiative des sozialistischen Blocks angenommen. Diese zielt darauf ab, die Inseln auf den Weg technologischer Innovation, wissenschaftlicher Entwicklung und nachhaltiger wirtschaftlicher Diversifikation zu führen.
Worum es geht (TL;DR)
- Das kanarische Parlament nimmt einstimmig eine Initiative zur Förderung von Innovation und Diversifikation an.
- Kanarische Unternehmen investieren nur 0,57 Prozent des BIP in Forschung und Entwicklung.
- Gesetzesänderungen sollen steuerliche Anreize schaffen und die Kanaren als Technologie-Hub positionieren.
Die sozialistische Abgeordnete Alicia Pérez betonte, dass „die Kanaren sich nicht länger auf ein Produktionsmodell mit geringem Mehrwert stützen können“. Sie hob hervor, dass Innovation der Schlüssel zur Produktivitätssteigerung, Lohnerhöhung und Verringerung der Ungleichheit sei. „Wenn es eine kritische wirtschaftliche Variable für die Zukunft der Kanaren gibt, dann ist es die Produktivität, die durch entschlossene Investitionen in Forschung, Entwicklung und Innovation gesteigert werden muss“, erklärte sie.
Die sozialistische Initiative basiert auf einer klaren Diagnose: Seit drei Jahrzehnten stagniert die Produktivität der Kanaren, während die Investitionen in Forschung und Entwicklung weit hinter dem Landesdurchschnitt zurückbleiben. Im Jahr 2023 investierten kanarische Unternehmen lediglich 0,57 % des BIP in Forschung und Entwicklung, verglichen mit 1,49 % auf nationaler Ebene. „Es mangelt nicht an Talent, sondern an effektiven Anreizen, dieses Talent in Projekte umzusetzen“, so Pérez.
Kanaren streben nach technologischer Innovation
Die Initiative fordert, dass die spanische Regierung die notwendigen gesetzlichen Änderungen im Gesetz 19/1994 vornimmt. So sollen Partner von wirtschaftlichen Interessengemeinschaften und temporären Unternehmensvereinigungen mit Steuersitz auf den Kanaren erhöhte Abzugsbeträge nutzen können, unabhängig vom Steuersitz des Partners, solange die Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten tatsächlich auf den Kanaren durchgeführt werden und die gesetzlichen Anforderungen erfüllt sind.
Zusätzlich sollen Maßnahmen ergriffen werden, um die unternehmerische Forschung und Entwicklung auf den Kanaren zu stärken. Dazu gehört die Erhöhung der Haushaltsmittel für wettbewerbsfähige Forschungsprojekte in Zusammenarbeit mit dem öffentlichen Forschungsökosystem der Kanaren sowie die Förderung von Programmen zur Anziehung und Gründung von Unternehmen und technologischen Risikokapitalfonds, um die Kanaren als Technologie-Hub zu positionieren.
Die Initiative sieht auch vor, die Forschungs- und Innovationskapazitäten der öffentlichen Universitäten der Kanaren zu stärken, indem auf ihre institutionellen Vorschläge eingegangen wird. Zudem sollen Instrumente zur öffentlichen Innovationsbeschaffung eingeführt und erweitert werden, einschließlich der vorkommerziellen öffentlichen Beschaffung im öffentlichen Sektor der autonomen Gemeinschaft.
Es wird gefordert, dass im Haushaltsgesetz der autonomen Gemeinschaft für 2026 die notwendigen Mittel bereitgestellt werden, um die Maßnahmen umzusetzen.
„Mit dieser Maßnahme werden wir Investitionen von Unternehmen aus ganz Spanien in Projekte hier auf den Kanaren anziehen, qualifizierte Arbeitsplätze schaffen, unsere wissenschaftlichen Kapazitäten stärken und die Innovationsbasis des Landes erweitern“, erklärte Pérez.
Pérez erinnerte daran, dass der Archipel bereits im audiovisuellen Sektor erfolgreich ist, wo eine Kombination aus steuerlichen Anreizen, lokalem Talent und institutionellem Engagement die Kanaren zu einem internationalen Referenzpunkt gemacht hat. „Das gleiche Potenzial, das den audiovisuellen Bereich zu einer Zukunftsindustrie gemacht hat, kann im wissenschaftlichen und technologischen Bereich repliziert werden“, versicherte sie.
Die sozialistische Abgeordnete hob zudem hervor, dass seit 2018 die Unternehmensausgaben für Forschung und Entwicklung auf den Kanaren verdoppelt wurden und sich die Anträge auf verbindliche Motivationsberichte — notwendig für die Inanspruchnahme steuerlicher Abzüge — verzwölffacht haben. „Das zeigt, dass Unternehmen reagieren, wenn es rechtliche Sicherheit, öffentliche Unterstützung und Vertrauen in das kanarische Talent gibt“, betonte sie.
Pérez unterstrich, dass das Ziel der PSOE mit dieser Initiative darin besteht, ein widerstandsfähigeres und wettbewerbsfähigeres Wirtschaftsmodell zu schaffen, das in der Lage ist, Chancen für die Jugend zu schaffen und die ausschließliche Abhängigkeit vom Tourismus zu vermeiden. „Wir haben die Werkzeuge, das Talent und ein privilegiertes Steuersystem; jetzt müssen wir all das in Innovation, Wissenschaft und hochwertige Arbeitsplätze umwandeln“, schloss sie.











