Alexander von Humboldt hätte sich wohl über die Entwicklungen im La Orotava Tal seit den 1960er Jahren geärgert. Der berühmte Naturforscher, der im Juni 1799 von der Aussicht auf den Teide fasziniert war, hätte die unkontrollierte Bebauung und den Massentourismus auf Teneriffa mit Entsetzen beobachtet. Dennoch hätte er im Gebiet El Rincón einen Hoffnungsschimmer gesehen, wo zwei Millionen Quadratmeter landwirtschaftliche Fläche erhalten blieben, darunter die Strände El Bollullo, Los Patos und El Ancón.
Humboldts Naturverständnis wandelte sich später in ökologische Bewegungen, die 1992 zur Verabschiedung eines Volksgesetzes führten. Diese Initiative, die erste ihrer Art auf den Kanaren, schützte das Gebiet vor der Immobilienflut. Trotz Kritik von Politikern wie dem damaligen Bürgermeister von Orotava, Isaac Valencia, wurde das Gesetz einstimmig verabschiedet und diente als Vorbild für ähnliche Kämpfe in Spanien.
El Rincón auf Teneriffa bleibt im Fokus
Das Gesetz führte 1997 zu einem Sonderplan für die nachhaltige Entwicklung der Region. Doch der Plan wurde oft ignoriert, besonders von Valencia, der den Umweltschutz belächelte. Sein Nachfolger, Francisco Linares, zeigte mehr Engagement, doch die Umsetzung blieb schleppend. Einige Landbesitzer sind frustriert über die strengen Schutzmaßnahmen, die dennoch sporadische Bauprojekte nicht verhindern konnten.
Am 8. Oktober 1990 startete die Kampagne „El Rincón Salvado“ in La Orotava. Die Aktion, die von Valencia angeführt wurde, stieß auf Kritik der Umweltschützer, die darin eine Verzerrung der erfolgreichen grünen Bewegung sahen. Für die Koordinatoren von El Rincón war dies ein Wendepunkt, der die Einheit der Gemeinschaft stärkte und schließlich zur Verabschiedung des Schutzgesetzes führte.
Gemeinschaftlicher Widerstand prägt die Zukunft
Die Umweltschützer betonen, dass der Widerstand der Gemeinschaft entscheidend war, um die Pläne zu stoppen und das Schutzgesetz zu erreichen. Heute, 35 Jahre später, erinnert das Jubiläum an den Erfolg der Einheit und den fortwährenden Kampf für den Erhalt des Erbes. Die Notwendigkeit, wachsam zu bleiben, bleibt bestehen, um das Erreichte zu bewahren.
Die Erinnerung an den 8. Oktober 1990 ist eine Mahnung, dass der Schutz von El Rincón eine ständige Herausforderung ist. Die Erfolge von damals sind ein Beweis dafür, dass gemeinschaftlicher Widerstand und Mobilisierung entscheidend für den Erhalt der landwirtschaftlichen Flächen auf Teneriffa sind.





















