Garachico hat heute mit einer groß angelegten Simulation einer Vulkanausbruchs-Katastrophe neue Maßstäbe gesetzt. Im Rahmen des EU-Zivilschutzmechanismus (EU-MODEX) führten mehr als 1.000 Fachkräfte aus Sicherheit, Notdiensten und Wissenschaft 13 komplexe Übungen auf einer Fläche von 30 km² durch. Diese beispiellose Übung festigte Teneriffas Rolle als Vorreiter im Management von Vulkanrisiken.
Rosa Dávila, Präsidentin des Cabildo von Teneriffa, bezeichnete den Tag als „Meilenstein im Notfallmanagement“. Sie betonte, dass die gesetzten Ziele erreicht wurden und wertvolle Erkenntnisse gewonnen werden konnten. „Wir haben das gegenseitige Vertrauen zwischen lokalen, nationalen und europäischen Teams gestärkt“, erklärte Dávila. Basierend auf den gesammelten Daten werde eine umfassende technische Bewertung erfolgen, um Stärken, Anpassungen und operative Verbesserungen zu identifizieren, die in die Pläne des Cabildo integriert und mit nationalen und europäischen Institutionen geteilt werden sollen.
Gesundheitsversorgung wird umfassend simuliert
Ein wesentlicher Bestandteil der Simulation war die Gesundheitsversorgung, die vom Kanarischen Notfalldienst (SUC) geleitet wurde. Fast zwanzig Fachkräfte und rund zehn Fahrzeuge, darunter eine mobile Einheit für Katastrophenhilfe, Lebensrettungsambulanzen und aufblasbare medizinische Stationen, simulierten die Reaktion auf eine echte Krise. Vom Fortgeschrittenen Kommandoposten am Hafen von Garachico aus wurde die Koordination in Triage-Bereichen, einem Fortgeschrittenen Gesundheitszentrum und einem Verkehrsunfall mit mehreren Opfern durchgeführt.
Die Operation profitierte auch von der Zusammenarbeit des Roten Kreuzes, zahlreicher Ressourcen von privaten Unternehmen und zwölf Psychologen des offiziellen Psychologenverbands, während das Personal der Primärversorgung des SCS die Gesundheitsbedürfnisse in einem für Evakuierte eingerichteten Schutzraum bewertete.
Internationale Kooperation in komplexen Szenarien
Sechs Stunden lang standen die eingesetzten Teams – darunter UME, Feuerwehr, Guardia Civil, Nationalpolizei, Kanarische Polizei, Zivilschutz und wissenschaftliche Organisationen wie IGN und Involcan – vor Szenarien, die von Massen-Evakuierungen bis zu sekundären Vorfällen wie Gaslecks, der Suche nach vermissten Personen und Tier-Evakuierungen reichten. Eine der getesteten Innovationen war die Aktivierung des ES-ALERT-Systems, das direkte Nachrichten an die Telefone der gefährdeten Bevölkerung sendet.
Bogdan Pop, Präsident des EU-MODEX LOT 4 Konsortiums, hob die „mühevolle“ Planungsarbeit hervor und versicherte, dass „wir heute besser vorbereitet sind“. Die Sicherheitsrätin Blanca Pérez betonte, dass die Bevölkerung Teneriffas „nicht nur unsere Sorge, sondern auch unsere Aufgabe ist“ und lobte das hohe Maß an Bereitschaft. Der stellvertretende Notfallbeauftragte der Kanarischen Inseln, Marcos Lorenzo, lobte das „vorbildliche Verhalten“ sowohl der Einsatzkräfte als auch der Einwohner von Garachico, deren Rolle entscheidend für den Erfolg der Übung war.
Diese Simulation, die im Rahmen der EU-Strategie zur Verbesserung der Zusammenarbeit bei Naturgefahren durchgeführt wurde, setzt neue internationale Standards im Management von Vulkan-Notfällen und demonstriert eine koordinierte und effektive Reaktionsfähigkeit auf eine der komplexesten Naturkrisen.





















