Die Asociación de Viticultores y Bodegueros de Canarias (AVIBO) hat die Entscheidung des spanischen Landwirtschaftsministeriums begrüßt, die Einfuhr und den Transit von Trauben und Rebsamen aus Gebieten mit Reblausbefall auf die Kanarischen Inseln zu verbieten. Diese Maßnahme stellt einen notwendigen Schritt dar, um den Schutz der kanarischen Weinberge vor dieser ernsthaften Bedrohung zu verstärken.
AVIBO kritisierte jedoch, dass diese Entscheidung zu spät komme. Seit Jahren fordere man eine wirksame und koordinierte Regelung zum Schutz der Weinberge und habe auf andere Einfuhrkanäle und Handelspraktiken hingewiesen, die nicht mit derselben Entschlossenheit angegangen wurden.
Probleme und ausstehende Maßnahmen auf den Kanaren
Die aktuellen Importregelungen für Tafeltrauben und Zölle ermöglichen eine massive Einfuhr von frischen Produkten, die strenge Kontrollen umgehen können. Solange keine spezifischen Zoll- und Einfuhrmaßnahmen ergriffen werden, wird das Verbot für Weinkeltertrauben den Zugang von Risikomaterial nicht vollständig verhindern.
AVIBO hat zudem die Einfuhr von Fasswein kritisiert, der als „kanarisch“ vermarktet wird, ohne die erforderliche Rückverfolgbarkeit und Herkunftskontrolle. Diese Praxis untergräbt das Vertrauen der Verbraucher und schädigt lokale Produzenten, die Qualitätsstandards einhalten.
Forderungen der AVIBO
AVIBO fordert verstärkte Zollkontrollen und eine Überprüfung der geltenden Zollregelungen, um die verdeckte Einfuhr von Risikomaterial zu verhindern. Zudem solle ein spezifischer Plan gegen die Einfuhr und Vermarktung von Fasswein ohne angemessene Rückverfolgbarkeit vereinbart und umgesetzt werden, um den korrekten Gebrauch der Ursprungsbezeichnungen zu gewährleisten.
Die Maßnahmen sollten wissenschaftlich fundiert und verhältnismäßig sein, um den Weinbau zu schützen, ohne die legitime Produktionstätigkeit zu behindern.
AVIBO wird weiterhin eng mit den zuständigen Behörden und technischen Diensten zusammenarbeiten, um sicherzustellen, dass die angewandten Maßnahmen wirksam und angemessen sind. Es sollen technische Kriterien, Felddaten und Vorschläge eingebracht werden, damit der Schutz der Weinberge umfassend und im Einklang mit der kanarischen Produktionsrealität umgesetzt wird.
„Unsere Pflicht ist es, die Gegenwart und Zukunft der kanarischen Weinberge und Weine zu schützen. Jede Maßnahme muss rigoros, verhältnismäßig und wirksam sein, und nur durch Zusammenarbeit und technische Unterstützung können wir unseren Sektor wirklich schützen“, betont die Asociación.