Der Waldbrand auf Teneriffa schreitet im Norden unkontrolliert voran und schürt Befürchtungen, dass sich die Geschichte vom Juli 2007 wiederholen könnte. Vor fünfzehn Jahren zerstörten die Flammen mehr als 15.000 Hektar in zehn Gemeinden, erreichten das Dorf Masca und zwangen die Evakuierung von 8.500 Menschen aus ihren Häusern.

Seit der Meldung des Feuers in Los Campeches am Donnerstag um 10.19 Uhr haben die Flammen in den ersten acht Stunden etwa 110 Hektar Kiefernwälder und Buschland mit einem Umfang von mehr als 5 Kilometern zerstört. Trotz des schnellen Eingreifens der Löschtrupps breitete sich das Feuer schnell durch die Waldkrone von Los Realejos aus und erreichte in wenigen Stunden San Juan de la Rambla und die Grenzen von La Guancha.
Bislang mussten rund 100 Personen evakuiert werden. Zwar sind aktuell keine weiteren Evakuierungen notwendig, dennoch haben der Stadtrat von San Juan de la Rambla und das Rote Kreuz noch am Abend im Gemeindepavillon von San José eine Notunterkunft mit einer Kapazität für 50 Personen vorbereitet.

Mehr als 250 Einsatzkräfte, darunter auch die auf Gran Canaria stationierte Militärische Notfalleinheit, werden heute mit Unterstützung von 10 Löschhubschraubern versuchen, die Flammen bei sinkenden Temperaturen unter Kontrolle zu bringen.
Update 10:11 Uhr, 22.07.2022
Der Präsident der kanarischen Regierung, Ángel Víctor Torres, gab soeben bekannt, dass das Feuer auf Teneriffa bereits „ etwas mehr als 500 Hektar “ in den Gemeinden Los Realejos, San Juan de la Rambla und La Guancha betrifft. Das Feuer, das einen Umkreis von elf Kilometern hat, „ist nicht kontrolliert und noch aktiv“.