Der Partido Popular hat im spanischen Abgeordnetenhaus ein Gesetzesdekret abgelehnt, das die Energiesicherheit für La Palma gewährleisten sollte. Sergio Rodríguez, Präsident des Cabildo von La Palma und Organisationssekretär der Coalición Canaria auf der Insel, kritisierte das aus seiner Sicht widersprüchliche Verhalten der Partei zwischen den Kanarischen Inseln und Madrid. Das Real Decreto-Ley 7/2025 sah dringende Maßnahmen vor, die besonders für La Palma von zentraler Bedeutung gewesen wären.
Rodríguez erklärte, dass parteipolitische Strategien erneut über die Interessen von La Palma gestellt würden. In Madrid vertrete der Partido Popular eine andere Position als auf den Kanaren. Der Politiker erinnerte daran, dass das abgelehnte Dekret Maßnahmen enthielt, die in Zusammenarbeit zwischen dem Cabildo von La Palma, der kanarischen Regierung und der Zentralregierung erarbeitet worden seien. Diese seien notwendig, um künftige Stromausfälle wie in der Vergangenheit zu verhindern und das anfällige Stromnetz zu stärken.
Energiemaßnahmen für La Palma im Parlament gescheitert
Zu den zentralen, nun blockierten Initiativen zählten die beschleunigte Genehmigung von temporären Notfallanlagen, ein vereinfachtes Verfahren für Energiespeichersysteme, der Einbau neuer Synchronkompensatoren auf La Palma und Lanzarote sowie spezielle Investitionsquoten für die sogenannten Grünen Inseln La Palma, La Gomera und El Hierro. Diese Maßnahmen sollten der besonderen geografischen Lage der Inseln Rechnung tragen.
Das Dekret enthielt zudem ein neues Regime für Forschungs- und Entwicklungsanlagen wie PLOCAN. Damit hätten beispielhafte Projekte schneller umgesetzt und Prototypen einfacher ersetzt werden können. Die Kanaren hätten sich so als internationaler Knotenpunkt für maritime Innovation positionieren können.
Coalición Canaria kritisiert Haltung des Partido Popular
Rodríguez bezeichnete es als unverständlich, dass ein so wichtiges Gesetzesdekret ausgerechnet von einem kanarischen Abgeordneten abgelehnt wurde. Er warf dem Partido Popular vor, parteipolitische Interessen über die Bedürfnisse der Inseln zu stellen und forderte mehr Kohärenz zwischen den Positionen in Madrid und auf dem Archipel.
Die Debatte um die Energiesicherheit auf La Palma und den Kanarischen Inseln bleibt damit weiter offen. Die Ablehnung des Dekrets sorgt für politische Spannungen zwischen den Parteien und innerhalb der kanarischen Vertretung im spanischen Parlament.