Die Gesundheitsbehörde der Kanarischen Inseln hat vor den Gefahren von Lebensmittelinfektionen im Sommer gewarnt. Hohe Temperaturen, mangelnde Hygiene in der Küche und unsachgemäße Handhabung von Lebensmitteln fördern das Wachstum von Bakterien, die zahlreiche Lebensmittelvergiftungen verursachen. Viele dieser Infektionen treten im häuslichen Umfeld auf.
Eine sorgfältige Hygiene bei der Zubereitung von Speisen ist entscheidend, um Lebensmittelinfektionen vorzubeugen. Dies gilt insbesondere in den heißen Monaten, wenn das Risiko erhöht ist. Die Gesundheitsbehörde empfiehlt, Fisch sofort auszunehmen, gründlich zu garen oder bei einem Verzehr in rohem Zustand mindestens 24 Stunden bei minus 20 Grad zu gefrieren, um den Parasiten Anisakis unschädlich zu machen.
Lebensmittelhygiene auf den Kanaren: Empfehlungen für den Sommer
Im Sommer verändert sich die Ernährung, da der Körper weniger Kalorien, aber mehr Flüssigkeit benötigt. Leichte und frische Mahlzeiten, insbesondere saisonale Obst- und Gemüsesorten, sind empfehlenswert. Sie enthalten viel Wasser, wichtige Nährstoffe und Ballaststoffe, die das Sättigungsgefühl fördern und das Wohlbefinden steigern. Ihr Gehalt an natürlichen Antioxidantien trägt zusätzlich zum Gesundheitsschutz bei.
Ältere Menschen, Kinder, Schwangere und Personen mit geschwächtem Immunsystem zählen zu den besonders gefährdeten Gruppen. Für sie ist besondere Vorsicht bei der Zubereitung und dem Verzehr von Speisen geboten. Die Gesundheitsbehörde rät, bei der Lebensmittelzubereitung zu Hause und in der Gastronomie höchste Hygienestandards einzuhalten.
Richtige Handhabung und Lagerung von Lebensmitteln auf den Kanarischen Inseln
Zur Vermeidung von Lebensmittelinfektionen empfiehlt die Gesundheitsbehörde regelmäßiges Händewaschen, das Abdecken von Wunden an den Händen und die gründliche Reinigung aller Kochutensilien. Es ist wichtig, den Kontakt zwischen rohen und bereits zubereiteten Lebensmitteln strikt zu vermeiden, um Kreuzkontaminationen auszuschließen.
Beim Kochen sollte ausreichend Hitze angewendet werden, um Krankheitserreger abzutöten. Besonders Geflügel und Hackfleisch sollten niemals roh oder halbgar verzehrt werden. Um eine Infektion mit dem Parasiten Anisakis zu verhindern, muss Fisch entweder sofort ausgenommen, gründlich gegart oder für mindestens 24 Stunden bei minus 20 Grad eingefroren werden, sofern er roh verzehrt wird.
Lebensmittelvergiftungen auf den Kanaren vorbeugen: Praktische Tipps
Gekochte oder zubereitete Speisen sollten nicht ungeschützt bei Raumtemperatur stehen, da sich Bakterien und Toxine bei Wärme schnell vermehren. Speisen, die nicht sofort verzehrt werden, müssen entweder warmgehalten oder gekühlt werden. Bereits zubereitete Speisen sollten zeitnah gekühlt oder eingefroren werden, um das Risiko einer Verkeimung zu minimieren.
Fleisch, Innereien, Wurstwaren, Eier, Frischkäse, Saucen, Milchprodukte, Backwaren mit Creme oder Ei, Salate, Pasteten und andere gekühlte Speisen müssen stets im Kühlschrank aufbewahrt werden. Vor dem Verzehr sollten gekühlte Speisen ausreichend erhitzt werden, sodass sie im Kern mindestens 65 Grad erreichen. Kalte Speisen sind nach dem Herausnehmen aus dem Kühlschrank zügig zu verzehren.
Besondere Vorsicht bei rohen und wenig gegarten Speisen auf den Kanaren
Roh oder wenig gegarte Lebensmittel bergen ein erhöhtes Infektionsrisiko, da sie nicht vom keimtötenden Effekt des Kochens profitieren. Es ist ratsam, nur frische und einwandfreie Zutaten zu verwenden, auf eine korrekte Lagerung und Kennzeichnung zu achten und Fisch zur Vermeidung von Anisakis einzufrieren. Gemüse wie Salat und Tomaten sollten vor dem Verzehr einige Minuten in Wasser mit ein paar Tropfen geeigneter Desinfektionsmittel eingelegt und anschließend gründlich abgespült werden.
Eier dürfen nicht mit verschmutzter oder beschädigter Schale gekauft werden und müssen im Kühlschrank lagern. Rohe Eier dürfen nicht mit anderen Lebensmitteln in Kontakt kommen, und die Schale sollte nicht gewaschen werden, da dies das Eindringen von Keimen begünstigt. Beim Aufschlagen und Trennen von Eiern ist besondere Sorgfalt geboten. Speisen mit Ei sollten rasch verarbeitet und keine bereits benutzten Utensilien für rohe und gekochte Eier gemeinsam verwendet werden.
Haustiere und andere Tiere dürfen sich nicht in der Küche oder in der Nähe von Lebensmitteln aufhalten, da sie Krankheitserreger übertragen können. Abfall, ungeschützte Lebensmittel und stehendes Wasser sind zu vermeiden, um Insekten und Nagetiere fernzuhalten.
Für die Zubereitung von Speisen ist ausschließlich Trinkwasser zu verwenden. Bestehen Zweifel an der Wasserqualität, sollte das Wasser abgekocht oder mit geeignetem Desinfektionsmittel behandelt werden.
Hygiene in Restaurants und an Strandbars auf den Kanarischen Inseln
In Hotels, Bars, Restaurants und Strandbars ist auf Sauberkeit und Hygiene zu achten. Speisen sollten in gekühlten Vitrinen präsentiert werden, und fließendes Wasser muss verfügbar sein. Das Personal muss saubere Arbeitskleidung und Kopfbedeckungen tragen. In Betrieben ohne fließendes Wasser sind Einweggeschirr und -besteck zu verwenden. Lebensmittel dürfen nur mit Zangen entnommen werden, und das Personal sollte Gläser und Besteck nicht an den Stellen anfassen, die mit dem Mund in Kontakt kommen.
Speisen, die ungeschützt bei Raumtemperatur gelagert werden oder deren Präsentation oder Personal nicht sauber erscheinen, sollten grundsätzlich abgelehnt werden.