Die spanische Regierung hat mit der Verabschiedung des Real Decreto de Capacidad Ordinaria einen bedeutenden Schritt zur Unterstützung unbegleiteter minderjähriger Migranten unternommen. Diese Verordnung soll gewährleisten, dass keine autonome Gemeinschaft überlastet wird und Solidarität in konkrete Maßnahmen umgesetzt wird.
Gemeinschaften, die ihre Kapazität um das Dreifache überschreiten, werden als in außergewöhnlicher Migrationslage erklärt. Dies ermöglicht die Verlegung von Minderjährigen in andere Gemeinschaften mit größerer Aufnahmekapazität.
Migrationslage auf den Kanarischen Inseln
Erste Schätzungen des Ministeriums gehen davon aus, dass 3975 Minderjährige aus den Kanaren, Ceuta und Melilla verlegt werden. Diese Zahl könnte um etwa 1000 reduziert werden, da der Oberste Gerichtshof entschied, dass asylsuchende Minderjährige von dieser Verteilung ausgenommen sind.
Die Verlegungen sollen geordnet und objektiv erfolgen, basierend auf Kriterien wie Bevölkerung, Pro-Kopf-Einkommen und Arbeitslosenquote. Dies soll eine gerechte Verteilung der Minderjährigen auf die autonomen Gemeinschaften sicherstellen.
Politische Kontroversen um das Dekret
Der Prozess stieß auf Widerstand von Gemeinschaften unter der Führung der Partido Popular, die versuchten, das Dekret zu blockieren. Diese Blockaden sind auf politische Abhängigkeiten von Vox zurückzuführen, die sich gegen das solidarische Aufnahmeverfahren stellen.
Entgegen kursierender Falschinformationen wurde das Dekret in Absprache mit den autonomen Gemeinschaften entwickelt. Der Staat stellte 100 Millionen Euro zur Verfügung, um die Verlegung und Aufnahme der Minderjährigen zu unterstützen.
Pedro Viera Espinosa, Direktor Insular der Allgemeinen Staatsverwaltung auf Lanzarote, betonte, dass der Schutz von Kindern eine humanitäre und rechtliche Verpflichtung ist. Spanien zeigt sich solidarisch und verpflichtet sich zur gemeinsamen Verantwortung.