Die Regierung der Kanarischen Inseln hat die Umsetzung eines Dekrets zur Aufnahme von minderjährigen Migranten angekündigt. Die Sozialministerin Candelaria Delgado erklärte, dass das Dekret für alle autonomen Gemeinschaften vorteilhaft sei und daher in Kraft treten werde.
Nach der Verabschiedung des Dekrets im Ministerrat betonte Delgado, dass der Migrationsdruck zuletzt auf den Balearen zugenommen habe. Sie wies darauf hin, dass dies auch in anderen Grenzgebieten der Halbinsel geschehen könne.
Herausforderungen auf Teneriffa
Delgado betonte, dass die Betreuung minderjähriger Migranten ein staatliches Anliegen sei, das gemeinsam von allen Gemeinschaften mit der Zentralregierung gelöst werden müsse. Sie äußerte jedoch Bedenken hinsichtlich der Finanzierung, da viele Gemeinschaften die derzeitigen Mittel als unzureichend für eine langfristige Betreuung der Kinder ansehen.
Die Ministerin hob hervor, dass die Finanzierung jährlich aktualisiert werde und lobte die Bereitschaft des Baskenlandes und Kataloniens, Plätze zur Verfügung zu stellen, obwohl sie nicht in der ursprünglichen Zuteilung enthalten sind.
Verteilung und Finanzierung
Das Dekret legt klar fest, wie viele minderjährige Migranten jede autonome Gemeinschaft aufnehmen muss. Sollte eine Migrationsnotlage erklärt werden, müssen die Minderjährigen auf andere Gemeinschaften verteilt werden. Die Kanarischen Inseln haben derzeit eine Kapazität von 737 Plätzen, beherbergen jedoch über 5000 Minderjährige.
Delgado betonte, dass diese Verteilung auch eine ausreichende Finanzierung erfordere. Sollte diese nicht ausreichen, seien weitere Gespräche mit der Zentralregierung notwendig. Sie unterstrich, dass die Unterstützung bis zur Volljährigkeit der Minderjährigen fortgesetzt werden müsse.
Die Regierung der Kanarischen Inseln hat beim Obersten Gerichtshof eingereicht, dass die Regelung nicht aufgrund fehlender Ressourcen ausgesetzt werden dürfe. Delgado verwies auf die schnelle Reaktion der Kanarischen Inseln, als täglich 100 Minderjährige ankamen, und betonte, dass jede Gemeinschaft Notfallzentren eröffnen könne.