Die Regierung der Kanarischen Inseln hat ein Webinar zur Sahel-Krise abgehalten und eine Leitlinie zur Integration von minderjährigen Migranten vorgestellt.
Am Sonntag fand eine Online-Veranstaltung statt, die sich mit der geopolitischen Krise im Sahel und deren Auswirkungen auf die Migration zum Archipel befasste. Diese Initiative wurde vom Team für Innovationsmanagement bei Islas Responsables (IRLab) organisiert und umfasste Beiträge von Experten wie der Politologin Beatriz Mesa, der Sicherheitsspezialistin Beatriz de León Cobo und dem Journalisten José Naranjo.
Webinar auf Teneriffa zur Sahel-Krise
Fernando Clavijo, Präsident der Kanarischen Inseln, äußerte mehrfach seine Besorgnis über die mangelnde Reaktion der Europäischen Union auf die Instabilität in dieser afrikanischen Region. Dort treffen jihadistische Gewalt, Regierungsprobleme und die Auswirkungen des Klimawandels aufeinander. Diese Faktoren führen zu einem Anstieg der Migration zu den Kanarischen Inseln und erfordern verstärkte internationale Zusammenarbeit.
Die Veranstaltung bot eine aktuelle Analyse der Migrationsdynamiken im Zusammenhang mit dem Sahel und deren Auswirkungen auf die Abfahrten von Booten zu den Inseln. Sie stand allen interessierten Bürgern offen, die sich über die Ursachen und Folgen dieser Situation informieren wollten.
Neue Leitlinie für die Integration von Migrantenkindern
Parallel dazu hat die Regierung der Kanarischen Inseln in Zusammenarbeit mit etwa 50 NGOs und internationalen Organisationen eine Leitlinie für die Aufnahme von unbegleiteten minderjährigen Migranten entwickelt. Claudia Pérez, Sprecherin des Innovationsmanagement-Teams, erklärte, dass es sich um ein „technisches, kollaboratives und ethisches Werkzeug“ handelt, das die Aufnahmeprozesse verbessern und einen würdigen Übergang ins Erwachsenenleben gewährleisten soll.
Die Leitlinie umfasst Maßnahmen wie die interadministrative Koordination, die solidarische Verlegung von Minderjährigen in andere autonome Gemeinschaften und die spezifische Betreuung besonders gefährdeter Gruppen. Dazu gehören Mädchen, die Gewalt überlebt haben, Opfer von Menschenhandel oder junge LGBTIQ+-Personen. Außerdem werden Themen wie Asylverfahren, psychische Gesundheit, Modelle der Wohn- oder Familienaufnahme und Arbeitsintegrationsprozesse behandelt.
Mit dieser Initiative strebt die Regierung der Kanarischen Inseln eine strategische Migrationsverwaltung an, die sowohl die sofortige Nothilfe als auch die langfristige Integration berücksichtigt. Damit wird das Engagement der Inseln für Kinderrechte und interkulturelles Zusammenleben gestärkt.