Die Wirtschaft der Kanarischen Inseln hat im zweiten Quartal 2025 ein Wachstum von 3 Prozent verzeichnet. Damit gehört die Region weiterhin zu den wirtschaftlich erfolgreichsten in Spanien. Der von der Handelskammer von Santa Cruz de Tenerife veröffentlichte Wirtschaftsbericht hebt hervor, dass dieses Wachstum durch die starke Binnennachfrage, den florierenden Tourismus und die Schaffung von Arbeitsplätzen begünstigt wurde. Dies geschah in einem Umfeld kontrollierter Inflation und günstiger finanzieller Bedingungen.
Trotz dieser positiven Entwicklung warnt der Bericht, dass die führende Position der Inseln gefährdet sein könnte, wenn der Tourismus, der Hauptwirtschaftszweig des Archipels, weiter an Dynamik verliert. Die Handelskammer fordert eine strukturelle Transformation durch eine verstärkte Zusammenarbeit zwischen öffentlichem und privatem Sektor. Zu den vorgeschlagenen Maßnahmen gehören die Beschleunigung strategischer Investitionen, der Ausbau von Infrastruktur und bezahlbarem Wohnraum sowie die Förderung der Energiewende, Innovation und dualen Berufsausbildung.
Wirtschaftliche Herausforderungen auf Teneriffa
Zwischen April und Juni stiegen die Einzelhandelsumsätze um 4,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahr, während die Zulassungen von Pkw um 14,1 Prozent zunahmen. Der internationale Tourismus verzeichnete einen Anstieg von 6,5 Prozent bei den Ankünften und 9,7 Prozent bei den Ausgaben, was mehr als 3,4 Millionen ausländische Besucher im Quartal bedeutete. Dennoch zeigte die Investition Anzeichen von Zurückhaltung, mit einem Rückgang von 12,2 Prozent bei den Zulassungen von Nutzfahrzeugen und einem Anstieg der Insolvenzen um 46,2 Prozent.
Der Arbeitsmarkt verzeichnete 1.022.000 Beschäftigte und 157.100 Arbeitslose, was einer Arbeitslosenquote von 13,33 Prozent entspricht, zwei Zehntel weniger als im vorangegangenen Quartal. Die Zahl der Sozialversicherungsanmeldungen stieg im Jahresvergleich um 3 Prozent, während die registrierte Arbeitslosigkeit im Vergleich zu Juni 2024 um 8,4 Prozent sank.
Notwendige Reformen für nachhaltiges Wachstum
Die Handelskammer weist darauf hin, dass Herausforderungen wie die geringe Produktivität, das Wohnungsdefizit, die begrenzte Energiediversifikation und der Bedarf an kritischen beruflichen Profilen bestehen bleiben. Sie ruft dazu auf, mit politischem Mut und Entschlossenheit zu handeln, um Reformen umzusetzen, die trotz ihrer Komplexität unerlässlich sind, um ein nachhaltiges wirtschaftliches Wachstum auf mittlere und lange Sicht zu gewährleisten.