Drago Canarias hat dem Cabildo von La Palma mangelnde Planung im Agrarsektor und bei der Wasserbewirtschaftung vorgeworfen. Die Sprecherin der Partei, Sara Hernández, kritisierte am Montag, dass die jüngsten Maßnahmen der Inselverwaltung eher auf Improvisation und Marketing als auf eine gemeinsam mit dem Sektor entwickelte Strategie zurückgehen.
Hernández erklärte, die angekündigten Hilfen des Ressorts für Landwirtschaft, Viehzucht, Fischerei, Tierschutz und Ernährungssouveränität – 80.000 Euro für Messeförderung, 201.500 Euro für die agroindustrielle Produktion und 24.000 Euro für die Wiederherstellung brachliegender Flächen – sowie das Notfallprojekt zur Erweiterung des Transfertunnels mit einem Volumen von mehr als sechs Millionen Euro seien voneinander losgelöste Einzelmaßnahmen. Sie würden die strukturellen Herausforderungen der Landwirtschaft auf La Palma nicht lösen.
Wasserbewirtschaftung auf La Palma im Fokus der Kritik
Die Parteisprecherin betonte, dass diese Maßnahmen ohne Dialog mit Landwirten und Viehzüchtern entstanden seien. Zentrale Fragen wie der Zugang zu Land, der Generationenwechsel, die Rentabilität der Betriebe, nachhaltige Wassernutzung oder die Diversifizierung der Anbaukulturen blieben unbeantwortet. „Es reicht nicht, punktuell Mittel zuzuweisen. Es muss gemeinsam mit dem Sektor eine gemeinsame Vision für die Landwirtschaft auf La Palma entwickelt werden, und das geschieht derzeit nicht“, sagte Hernández.
Auch bei der Wasserbewirtschaftung sieht Drago Canarias Defizite. Hernández stellte die Priorität infrage, Millionen in die Erweiterung des Transfertunnels zu investieren, ohne zuvor die Effizienz der Wassernutzung zu verbessern. Sie erinnerte daran, dass 80 Prozent des verfügbaren Wassers in den Bananenanbau fließen und ein Großteil davon ineffizient verwaltet werde, etwa durch starre Bewässerungszeiten. Sie schlug vor, die Zuteilungen flexibler zu gestalten und auf Tröpfchenbewässerung umzustellen, um bis zu 30 Prozent Wasser einzusparen.
Strukturelle Probleme in der Landwirtschaft auf La Palma
Obwohl der Inselwasserrat mitteilte, dass die Speicher im Juli im Vergleich zum Vorjahr fast doppelt so viel Wasser aufgenommen hätten, wies Hernández darauf hin, dass die durchschnittliche Speicherkapazität lediglich 42 Prozent betrage. In Fuencaliente seien die Zuteilungen um 35 Prozent gekürzt worden, und im oberen Bereich von El Paso hätten Landwirte seit zwanzig Tagen kein Wasser mehr zur Bewässerung erhalten.
Hernández warf dem Cabildo vor, notwendige Reformen zur Veränderung des aktuellen Wasserbewirtschaftungsmodells zu vermeiden. Die Politik konzentriere sich stärker auf Öffentlichkeitsarbeit als auf echte Lösungen. „Während die Felder vertrocknen, werden Zahlen gefeiert, die die Realität verschleiern, und die Landwirte warten weiterhin auf eine ernsthafte, demokratische und wirksame Wasserpolitik“, so Hernández abschließend.