Bianca Milacic hat sich als Künstlerin und Aktivistin einen Namen gemacht, indem sie mit ihren Kreide- und Kohlezeichnungen auf den Straßen von Las Palmas de Gran Canaria auf soziale Missstände aufmerksam machte. Ein wiederkehrendes Motiv ihrer Kunst ist ein etwa vierjähriger Junge, der mit einem Drachen spielt, während Kriegflugzeuge den Himmel teilen.
In der belebten Einkaufsstraße Triana in Las Palmas de Gran Canaria fällt es oft schwer, die Kunst im Alltag wahrzunehmen. Doch wer genau hinsieht, entdeckt in den Pfützen des Sommerregens oder auf dem Pflaster zwischen der Perdomo- und der Arena-Straße die Werke von Bianca Milacic. Seit sechs Jahren nutzt sie diese Plattform, um die Menschen zum Nachdenken über globale Ereignisse zu bewegen.
Bianca Milacic reist nach Gaza
Milacic, die als einzige Künstlerin von den Kanarischen Inseln an der Global Sumud Flotilla teilnimmt, wird am Mittwoch mit einer Delegation aus 43 Ländern von Barcelona aus nach Gaza reisen. Ziel der Flottille ist es, humanitäre Hilfe zu leisten und ein Ende der Blockade zu fordern, die die palästinensische Zivilbevölkerung betrifft.
Die Künstlerin berichtet, dass Passanten sie oft fragen, wo Gaza liegt, während andere bereits über die Situation informiert sind und Unterstützung für die Menschen in Gaza zeigen. Milacic erklärt, dass sie mit ihrer Kunst auf das Leid der palästinensischen Bevölkerung aufmerksam macht, das durch die Gewalt Israels und die internationale Straflosigkeit verursacht wird.
Die Macht der Kunst
Bianca Milacic glaubt an die Kraft des kollektiven Handelns. Sie sieht, dass viele Menschen ihre Macht vergessen, während sie mit Einkäufen beschäftigt sind. Sie erinnert daran, dass Wirtschaftssanktionen das Ende der Apartheid in Südafrika herbeiführten. Ihre Kunst soll die Menschen dazu anregen, sich ihrer Verantwortung bewusst zu werden.
Besonders Kinder sind von Milacics Arbeiten fasziniert. Sie nehmen die Kunst anders wahr als Erwachsene, die oft achtlos vorbeigehen. Die Künstlerin erzählt von einem Vorfall, bei dem sie einem Kind erklärte, dass sie trotz ihrer Arbeit auf der Straße nicht arm sei, was ihr einen Moment der Offenheit bescherte.
Kunst als Hoffnungsträger
Milacic malt oft Flugzeuge, die den Himmel mit Drachen teilen, ein Bild, das die Realität der Kinder in Gaza widerspiegelt. Sie betont, dass Hoffnung trotz der psychologischen Kriegsführung des zionistischen Staates bewahrt werden muss. Ihre Kunst soll ein Zeichen der Hoffnung setzen.
Am Abend beendet Bianca Milacic ihr Werk in Triana, während der Regen ihre Zeichnungen erneut verändert. Sie denkt darüber nach, ein Schiff zu zeichnen, ein Symbol für ihre bevorstehende Reise und die Hoffnung auf Veränderung.