Ob es am mangelnden Angebot an den zahlreichen Ferienobjekten oder ganz einfach an der Gier der Eigentümer – oder an etwas von allem – liegt. Bei dem Vermietungsmarkt auf den Kanaren kann man nur noch mit dem Kopf schütteln.
Das spanische Wohnungsministerium hat in dieser Woche einen Preisindex für Gegenden mit angespannter Wohnsituation herausgegeben. Dieses Tool zeigt auf den Kanaren jetzt Preissteigerungen von bis zu 138 % an.
Wer soll das noch bezahlen?
In der Nähe von Las Canteras in Las Palmas auf Gran Canaria ist sehr teuer. Eine 70 qm Wohnung in der 4 Etage, möbliert, nicht direkt am Strand und ohne Garage, wird auf einem bekannten Immobilienportal für 1.600 Euro pro Monat angeboten. Laut dem jetzt von Madrid genehmigten Tool, was die Höchst- und Mindestpreise festlegt, dürfte diese Wohnung nicht mehr als 877 Euro kosten.
Im Viertel San Cristóbal kostet eine 103 qm Wohnung mit 4 Zimmern im zweiten Stock mit Aufzug, aber ohne Garage sage und schreibe 1.300 Euro pro Monat. Differenz zum anzuwendenden Höchstbetrag: 754 Euro, 138 %.
In Santa Cruz, der Hauptstadt von Teneriffa, ist der Druck etwas geringer. Die kanarische Regierung hat im vergangenen Oktober einen Plan zur Lösung des Problems aufgelegt. Eine ihrer Säulen ist die Straffung des Wohnungsbaus.
Darüber hinaus ist es morgen zwei Wochen her, dass ein Gesetzesdekret mit dringenden Maßnahmen verabschiedet wurde, das in die gleiche Richtung geht. Auch die Immobilienbranche verweist auf die Angebotsknappheit als Ursache für die Zunahme von unbezahlbaren Mietobjekten für Familien hin.