Immer wieder bebt die Erde vor den Kanaren. Aber auch auf den Inseln werden fast schon täglich Erdstöße in verschiedenen Größenordnungen gemessen. Allein in den letzten 30 Tagen wurden wieder 82 Beben aufgezeichnet.
Von einem seismischen Schwarm zum nächsten
Neben einzelnene Beben werden auch immer mehr Schwärme aufgezeichnet. Der erste in diesem Jahr sei am 17. Januar in der Gemeinde Arico auf Teneriffa registriert worden. Hier wurden 11 Beben binnen zwei Stunden gemessen.
Zehn Tage später gab es einen weiteren Schwarm. Diesmal zwischen Gran Canaria und Teneriffa. Hier wurden insgesamt 74 Erdbeben in einer Tiefe von fast 40 Kilometern und mit Stärken zwischen 1,7 und 2,6 gemessen.
Zwischen dem 11. und 12. Juni wurde an der Westküste von Teneriffa ein weiterer Schwarm mit 40 Erdstößen in großen Tiefen aufgezeichnet. Am 24. Juli kam es an der dortigen Küste erneut zu 20 Beben in geringer Stärke.
Auch in der Nähe von Santiago del Teide wurde Anfang Juli eine Serie mit insgesamt 112 Erdbeben registriert. Der letzte Schwarm wurde im Oktober vor La Gomera gemessen. Insgesamt 17 Beben mit Stärken zwischen 1,4 und 2,8 zeichneten die Messegräte in den Gewässern südöstlich der Insel auf. Hiervon konnten zwei von der Bevölkerung wahrgenommen werden.
Doch warum treten immer wieder solche Erdbeben-Schwärme auf? Laut Itahiza Domínguez Cerdeña, Seismologe am National Geographic Institute auf den Kanaren, haben die meisten vulkanischen Ursprungs.
400 bis 500 Erdbeben zwischen Teneriffa und Gran Canaria
Das Magma drückt auf die Kruste, sie verformt sich und bricht, der Bruch verursacht ein oder mehrere Erdbeben hintereinander. Neben der Abfolge von Erdbeben, die auf die Bewegung von Magma hinweisen, werden auch andere Serien untersucht, die mit der Untergrundstruktur der Inseln zusammenhängen.
Im Kanal zwischen Gran Canaria und Teneriffa ereignen sich jährlich etwa 400 bis 500 Erdbeben. Einige von ihnen gruppierten sich in Schwärmen in der Gegend, in der sich der Vulkan Enmedio befindet.
Bereits im März hat das IGN und das Institut für Meereswissenschaften (ICM-CSIC) ein Projekt unter dem Namen Guanche ins Leben gerufen, um die Aktivitäten zwischen Teneriffa und Gran Canaria zu untersuchen. Diese Untersuchungen werden bis zum Jahr 2025 durchgeführt.