Ecovidrio und die Regierung der Kanarischen Inseln haben die Kampagne „No dejes de reciclar en verano“ vorgestellt, um die Bevölkerung dazu zu ermutigen, auch während der Sommerferien Glasverpackungen zu trennen und zu recyceln. An der Präsentation nahmen Mariano Hernández Zapata, der Inselrat für Ökologischen Wandel und Energie, sowie Jorge Lorenzo, Regionalleiter von Ecovidrio auf den Kanaren, teil. Laut einer aktuellen Studie von Ecovidrio in Zusammenarbeit mit GfK gaben mehr als 21 Prozent der Kanarier an, während der Urlaubszeit das Recycling von Glasverpackungen zu vernachlässigen.
Die Untersuchung zeigte, dass insbesondere der Wechsel der Alltagsroutinen und der Urlaubsort das Recyclingverhalten negativ beeinflussen. Zu den häufigsten Hürden zählen fehlende oder schwer auffindbare Container, wie es 31,5 Prozent der Befragten angaben. Weitere Gründe sind Vergesslichkeit oder Unachtsamkeit (10,8 Prozent), der Wunsch nach Erholung (10 Prozent) sowie Zeitmangel (7,2 Prozent).
Glasrecycling auf den Kanaren: Herausforderungen und Vergleiche
Im nationalen Vergleich nannten 47,9 Prozent derjenigen, die im Urlaub weniger recyceln, logistische Gründe wie fehlende Container oder Unkenntnis über deren Standorte. Hinzu kamen Platzmangel oder fehlende Behälter in den Urlaubsunterkünften (11,2 Prozent). Auch Erholung (8,4 Prozent) und Bequemlichkeit (3,8 Prozent) wurden als Gründe genannt, was verdeutlicht, dass Ferienzeiten häufig zu einer Unterbrechung nachhaltiger Gewohnheiten führen.
Im Spanienvergleich gaben 20 Prozent der Befragten an, während der Ferien auf das Recycling zu verzichten. Die Kanarier belegten mit 21,3 Prozent den fünften Platz beim Rückgang der Recyclingquote im Sommer, hinter Murcia (31,8 Prozent), Galicien (24 Prozent), Asturien (23,3 Prozent) und Kastilien-León (21,8 Prozent), aber vor Kantabrien (19,9 Prozent) und Andalusien (18,3 Prozent).
Regionale und geschlechtsspezifische Unterschiede beim Recyclingverhalten
Im Gegensatz dazu bleibt das Recyclingverhalten in Madrid und Katalonien auch im Sommer stabil: 79,4 Prozent der Madrilenen und 76,9 Prozent der Katalanen gaben an, immer oder fast immer zu recyceln. Ähnliche Werte wurden in Navarra (75,1 Prozent), La Rioja (75 Prozent) und dem Baskenland (77,7 Prozent) festgestellt.
Die Studie zeigte zudem geschlechtsspezifische Unterschiede: 23,4 Prozent der Männer gaben an, das Recycling im Sommer zu unterbrechen, während es bei den Frauen 18 Prozent waren. Frauen nannten häufiger das Fehlen oder die schlechte Auffindbarkeit von Containern als Hindernis für das Recycling außerhalb des eigenen Zuhauses.
Kampagne soll Recycling auf den Kanaren stärken
Vor diesem Hintergrund setzt die Kampagne „No dejes de reciclar en verano“ auf gezielte Sensibilisierung. Sie umfasst Fernseh- und Radiospots sowie Beiträge in sozialen Netzwerken und richtet sich besonders an touristisch stark frequentierte Orte und Regionen mit sinkenden Recyclingquoten während der Ferienzeit.
Mariano Hernández Zapata betonte: „Recycling ist keine Nebensache und darf keine Pause machen. Es ist ein Bekenntnis zu unserer Umwelt, zu unseren Inseln und zu unserer Zukunft. Deshalb unterstützen wir als Regierung Initiativen wie diese, die die Bevölkerung daran erinnern, dass Umweltschutz auch Teil von Erholung und Auszeit ist. Wir wollen ein nachhaltiges Kanaren das ganze Jahr über.“ Weiter sagte er: „Recycling ist eine der einfachsten und effektivsten Maßnahmen gegen den Klimawandel und zur Verringerung unseres ökologischen Fußabdrucks. Jede recycelte Flasche ist ein Abfall weniger in unserer Natur, an unseren Stränden und in unseren Ozeanen. Und wenn es einen Ort gibt, an dem die Natur Teil unserer Identität und unseres Charmes ist, dann sind es die Kanaren.“
Jorge Lorenzo, Regionalleiter von Ecovidrio auf den Kanaren, erklärte: „Viele Kanarier bemühen sich das ganze Jahr über um Recycling, doch vergessen, dass der Sommer keine Ausrede ist. Recycling kennt keine Jahreszeiten und keine Pausen. Deshalb appellieren wir, gute Gewohnheiten auch im Urlaub beizubehalten und den grünen Container zu suchen – auch außerhalb des eigenen Zuhauses. Wir wollen die Kanarier begleiten, wo immer sie sind, und das Recycling auch in den Ferien erleichtern. Nur so können wir den Weg zu einer echten Kreislaufwirtschaft und einer nachhaltigen Zukunft für unseren Planeten ebnen.“