Das Archäologenteam um Francisco Pérez Caamaño und Javier Soler Segura hat die Forschungsarbeiten im Barranco de Los Gomeros auf La Palma fortgesetzt. Die Gemeinde Tijarafe treibt unter Leitung von Aitor Rodríguez Pérez die Sicherung des archäologischen Erbes weiter voran. Das Projekt wird von der kanarischen Regierung finanziert und findet in einem Gebiet statt, das seit 2015 als Kulturgut gilt.
Der aktuelle Forschungsschwerpunkt liegt auf der Höhle und dem Barranco, um materielle Kultur und chronologische Indikatoren der Ureinwohner zu untersuchen. Frühere Kampagnen in den Jahren 2018 und 2021 ermöglichten es, kulturelle Gemeinsamkeiten und Besonderheiten der Bewohner von Lomo de Las Viñas I im Vergleich zum Rest der Insel zu identifizieren. Die Ergebnisse wurden 2022 in einer Monografie veröffentlicht und belegten die reiche Keramikproduktion, die Nutzung von Basalt für Werkzeuge sowie den Verzehr von Ziegen, Schafen und Meeresfrüchten.
Archäologische Forschungen auf La Palma liefern neue Erkenntnisse
Die Entdeckung zweier gut erhaltener Feuerstellen, von denen eine ausgegraben wurde, bestätigte die Nutzung der Höhle für häusliche und landwirtschaftliche Zwecke. Keramikfunde datieren die Hauptnutzung der Höhle zwischen 500 und 1000 nach Christus. Laboranalysen und Radiokarbondatierungen, an denen auch die Universitäten La Laguna und Jaén beteiligt sind, belegen die frühe Besiedlung des Ortes.
Lomo de Las Viñas I ist nach El Tendal und Belmaco der dritte Fundort auf La Palma mit nachgewiesener landwirtschaftlicher Aktivität. In den Feuerstellen wurden Gersten- und Bohnensamen entdeckt, die für Radiokarbondatierungen verwendet wurden. Die Ergebnisse zeigen eine große Vielfalt kultureller, wirtschaftlicher und sozialer Praktiken der damaligen Bewohner.
Forschungsteam untersucht prähistorische Nutzung des Barranco de Los Gomeros
Die Besiedlung der nordwestlichen Region von La Palma begann früh. Landwirtschaftliche Praktiken wurden von Beginn an im Barranco eingeführt. Die Keramikfunde aus verschiedenen Phasen bestätigen die chronologische Einordnung und deuten auf eine intensive Nutzung der Höhle zwischen 500 und 1000 nach Christus hin. Auch Stücke aus den Anfangs- und Endphasen der Ureinwohnerkultur wurden gefunden, wenn auch seltener.
Zwischen 2022 und 2024 führte das Forschungsteam systematische archäologische Prospektionen zwischen Aguatavar und dem Lomo de Los Gomeros durch. Dabei wurden zahlreiche Wohn- und Grabeshöhlen, Siedlungen und Felsgravuren dokumentiert. Viele Fundstellen sind jedoch durch Raubgrabungen beschädigt worden.
Weitere Analysen sollen Wissen über Ureinwohner auf La Palma vertiefen
In der neunten Grabungskampagne will das Team die stilistische Entwicklung der Keramik weiter erforschen und mehr Holzkohlenproben sammeln, um die Umweltbedingungen der Ureinwohnerzeit zu rekonstruieren. Zudem sollen weitere Werkzeuge aus Basalt und stratigraphisch versiegelte Sedimente geborgen werden, um die ökologische Entwicklung des Barranco zu analysieren.