Die Regierung der Kanarischen Inseln hat 2024 ein umfassendes Sozialprogramm für im Ausland lebende Kanarier aufgelegt. Im Mittelpunkt stehen dabei Hilfen für Landsleute in Lateinamerika, insbesondere in Venezuela, wie das Kabinett mitteilte. Insgesamt stellt die Regierung dafür 558.000 Euro bereit. Ziel ist es, die medizinische und soziale Versorgung von Kanariern und ihren Nachkommen zu verbessern, die sich in einer prekären Lebenslage befinden – etwa weil sie keine finanziellen Mittel oder familiäre Unterstützung haben. Das erklärte José Téllez, Generaldirektor für Auswanderung, in einer offiziellen Mitteilung.
Das Programm umfasst vier Schwerpunkte: medizinische Beratungsstellen, Wohnheime für Senioren, häusliche Pflege sowie Tageszentren. Für die medizinischen Beratungsstellen stehen 128.000 Euro zur Verfügung. Diese werden von kanarischen Vereinen im Ausland betrieben und bieten eine Grundversorgung für Kanarier und deren Nachkommen an. In Venezuela existieren derzeit 15 solcher Einrichtungen in zehn Bundesstaaten, darunter fünf in Caracas sowie weitere in La Guaira, Lara, Mérida, Yaracuy, Aragua, Anzoátegui, Guárico, Carabobo und Falcon. Patienten aus anderen Regionen können diese Zentren ebenfalls aufsuchen. Zusätzlich sind in entlegenen Gebieten zwei medizinische Einsatztage mit verschiedenen Fachärzten geplant. Auch in Montevideo, Uruguay, gibt es eine entsprechende Beratungsstelle.
Soziale Unterstützung für Kanarier in Venezuela
Für drei Wohnheime für ältere Kanarier in Venezuela stellt die Regierung 155.000 Euro bereit. Diese Einrichtungen richten sich an Menschen ohne finanzielle Mittel oder familiären Rückhalt. Sie befinden sich in der Fundación Nuestra Señora de las Nieves in Cagua (Aragua), der Fundación Nuestra Señora de Los Reyes in Quíbor (Lara) und im Seniorenheim San Vicente de Paúl in Valencia (Carabobo).
Darüber hinaus fördert die Regierung mit 150.000 Euro mehrere Tageszentren, die die Selbstständigkeit älterer Menschen stärken und ihnen soziale sowie kulturelle Aktivitäten ermöglichen. In Venezuela gibt es aktuell sieben dieser Zentren in fünf Bundesstaaten: Lara, Guárico, Caracas (drei Standorte), La Guaira und Anzoátegui. Weitere Tageszentren bestehen in Rosario (Argentinien) und Montevideo (Uruguay).
Häusliche Pflege und Notfallhilfe für Kanarier im Ausland
Ein spezielles Programm für häusliche Pflege unterstützt in Venezuela 250 Menschen mit Behinderungen oder Pflegebedarf in sieben Bundesstaaten: Caracas, Lara, Mérida, Yaracuy, Carabobo, Guárico und La Guaira. Die Hilfe umfasst persönliche Pflege, Unterstützung im Haushalt und beim Einkauf von Medikamenten oder lebensnotwendigen Gütern.
In Zusammenarbeit mit der Stiftung +34 stellt die Regierung zudem 15.000 Euro für die Unterstützung kanarischer Häftlinge im Ausland bereit. Das Geld dient auch der Beratung und Hilfe bei Katastrophen, Kriegen oder Unfällen.














