Pedro Sánchez hat am Dienstag angekündigt, dass der Ministerrat am kommenden Montag, 26. August, die Erklärung von Gebieten als Notstandsregionen wegen der aktuellen Waldbrände beschließen wird. Der spanische Regierungschef sicherte zu, dass die Zentralregierung die betroffenen Regionen beim Wiederaufbau unterstützen werde. Sánchez äußerte sich dazu gegenüber Medienvertretern in La Granja (Cáceres) nach einem Besuch des Einsatzleitstandes in Jarilla. Begleitet wurde er von der Präsidentin der Region Extremadura, María Guardiola, Innenminister Fernando Grande-Marlaska und dem Regierungsdelegierten José Luis Quintana.
Die offizielle Erklärung als „von einer Notlage des Katastrophenschutzes betroffene Gebiete“ bedeute, so Sánchez, dass die Regierung auch für den Wiederaufbau Verantwortung übernehme. Dies gelte, sobald die Brände gelöscht und die wirtschaftlichen Schäden für die Einwohner der betroffenen Gemeinden bekannt seien. Der Regierungschef betonte, dass für diese Aufgabe auch Mittel der staatlichen Verwaltung eingesetzt würden.
Waldbrände in Extremadura: Regierung sagt Unterstützung zu
Sánchez gedachte der Todesopfer, zeigte sich solidarisch mit allen Betroffenen und dankte den Einsatzkräften sowie den Medien. Er hob die Arbeit des Katastrophenschutzsystems hervor: „Wir konnten den gesamten nationalen Reaktionsmechanismus aktivieren und die Solidarität anderer Regionen mit den betroffenen Gebieten ermöglichen sowie den europäischen Katastrophenschutzmechanismus einschalten.“
Der Regierungschef unterstrich, dass institutionelle Loyalität, gemeinsame Zusammenarbeit und Solidarität zwischen Regionen und Ländern entscheidend seien, um Brände einzudämmen und zu löschen. Er betonte, dass die Zentralregierung und der Katastrophenschutz von Beginn an die Regionalbehörden unterstützt hätten und dies auch beim Wiederaufbau fortsetzen würden.
Spanien: Sánchez fordert Pakt gegen Klimanotstand
Sánchez äußerte die Hoffnung, dass sich die Wetterlage wie prognostiziert verbessere, um die noch aktiven Brände bekämpfen zu können. Er rief die Bevölkerung auf, weiterhin größte Vorsicht walten zu lassen und die Empfehlungen des Katastrophenschutzes zu beachten. Zudem erneuerte er seinen Vorschlag eines nationalen Pakts gegen den Klimanotstand, den er bereits am Sonntag bei einem Besuch in Ourense angesprochen hatte. Er verwies darauf, dass die jüngste Hitzewelle die längste seit 1975 gewesen sei.
Unabhängig von den Ursachen der Brände sei laut Sánchez klar, dass der Klimawandel voranschreite und die Klimanotlage sich verschärfe. „Das sagen uns Wissenschaft, gesunder Menschenverstand und vor allem Landwirte, Viehzüchter und Menschen im ländlichen Raum“, erklärte er. Angesichts der aktuellen Katastrophen forderte er institutionelle Einheit, gemeinsame Verantwortung und Solidarität. Er betonte die Dringlichkeit, konsequente Maßnahmen und finanzielle Mittel bereitzustellen, um der neuen Realität zu begegnen.
Regierung will Katastrophenschutz weiter stärken
Sánchez hob die Fortschritte seiner Regierung in den vergangenen sieben Jahren hervor. Ein zentraler Bestandteil des Plans, die Verteidigungs- und Sicherheitsausgaben auf zwei Prozent des BIP zu erhöhen, sei die Stärkung der Einheit für militärische Notfälle (UME) und des Katastrophenschutzes. Die Klimanotlage beschleunige sich, betonte Sánchez, weshalb er Anfang September einen nationalen Pakt mit Wissenschaft, Sozialpartnern, Regional- und Kommunalverwaltungen sowie der gesamten Gesellschaft anstrebe.
Er erklärte, dass Klimaschutzmaßnahmen über Legislaturperioden hinausgehen und zu einer dauerhaften Aufgabe des Staates werden müssten. Ziel sei es, nicht nur die Reaktionsfähigkeit, sondern auch die Prävention zu verbessern. Abschließend rief Sánchez zu Loyalität und Zusammenarbeit zwischen den Verwaltungen auf. „Die Mittel sind vorhanden und werden ausgebaut, aber auch die Zuständigkeiten sind klar geregelt“, sagte er. Die Klimanotlage erfordere das Engagement aller, unabhängig von politischen Überzeugungen.















