Polizei und Guardia Civil haben seit dem 1. Juni 32 Personen im Zusammenhang mit Waldbränden in Spanien festgenommen. Nach Angaben des Innenministeriums vom Dienstag stehen zudem 93 weitere Personen unter Ermittlungen. Aktuell laufen 188 polizeiliche Untersuchungen zu den Bränden.
Im Vergleich zum Montag gab es einen zusätzlichen Festgenommenen und eine weitere ermittelte Person. Zu Wochenbeginn hatte die Polizei neun Festnahmen und sieben Ermittlungsverfahren gemeldet, während die Guardia Civil 22 Festnahmen und 85 Ermittlungen verzeichnete. Das Innenministerium betonte in sozialen Netzwerken: „Brandstiftung bleibt nicht ungestraft. Taten haben Konsequenzen.“
Waldbrände in Spanien: Festnahmen auf dem gesamten Festland
Zu den jüngsten Festnahmen zählt ein 17-Jähriger in Santiago de Compostela, dem die Polizei sieben Brände in der galicischen Hauptstadt innerhalb von zehn Tagen vorwirft. Die Staatsanwaltschaft für Minderjährige in A Coruña ordnete seine Unterbringung in einem Jugendzentrum an.
Die Guardia Civil berichtete am Dienstag zudem von der Festnahme eines 48-Jährigen, der am 21. Juli in Colmenar Viejo bei Madrid absichtlich einen Waldbrand ausgelöst haben soll. Er wurde der Justiz überstellt, wie die Kommandantur Madrid mitteilte.
Weitere Brandstifter in Galicien und anderen Regionen Spaniens festgenommen
In Galicien, eine der am stärksten betroffenen Regionen, wurden bis Freitag mindestens drei weitere Personen festgenommen und 22 weitere als Verdächtige geführt. Das bestätigte der Regierungsdelegierte in Galicien, Pedro Blanco. Unter den Festgenommenen befindet sich ein mutmaßlicher Brandstifter, der das Feuer von Oímbra gelegt haben soll und nun in Untersuchungshaft sitzt.
In Zamora nahm die Polizei einen Mann fest, der durch Fahrlässigkeit einen Großbrand in Puercas de Aliste ausgelöst haben soll. Das Feuer mit einem Potenzial-Schadensindex von 2 zerstörte mehr als 4000 Hektar. Nach Angaben der Guardia Civil entstand der Brand durch unsachgemäß gelagerte Abfälle und Glas, die bei geeigneten Wetterbedingungen wie eine Lupe wirkten.
Strenge Strafen für Brandstiftung in Spanien
In Ávila wurde am Dienstag ein weiterer Verdächtiger festgenommen, der bei den Löscharbeiten beschäftigt war. Er soll den Brand in Cuevas del Valle verursacht haben, der über 2000 Hektar betraf. Die Polizei prüft, ob „berufliche Interessen“ das Motiv waren.
Das spanische Strafgesetzbuch sieht für Brandstiftung, die Leben oder körperliche Unversehrtheit gefährdet, Freiheitsstrafen zwischen zehn und 20 Jahren sowie Geldstrafen von zwölf bis 24 Monaten vor. Bei weniger gravierenden Fällen drohen ein bis fünf Jahre Haft und Geldstrafen von zwölf bis 18 Monaten. Erreicht das Feuer besondere Schwere, etwa durch Zerstörung großer Flächen oder geschützter Gebiete, kann die Strafe auf drei bis sechs Jahre Haft und Geldstrafen bis zu 24 Monaten steigen.













