Manuel Martín Bèthencourt hat sich als einer der herausragendsten Aquarellmaler der Kanarischen Inseln etabliert. Der 1941 in Santa Cruz de Tenerife geborene Künstler studierte von 1960 bis 1967 an der Escuela Superior de Bellas Artes de Santa Cruz de Tenerife. Dort lernte er unter renommierten Dozenten wie Mariano de Cossío und Pedro de Guezala. Seitdem hat er 25 Einzelausstellungen veranstaltet und an zahlreichen Gruppenausstellungen in Spanien und Amerika teilgenommen.
Für seine Verdienste erhielt Martín Bèthencourt die Goldmedaille der Canarian Watercolourists Association. 1985 wurde er zum Vollmitglied der Real Academia Canaria de Bellas Artes de San Miguel Arcángel ernannt, ist heute jedoch Ehrenmitglied. Trotz seiner Erfolge fühlt er sich institutionell übersehen, da er in der Buchreihe über kanarische Künstler der Regionalregierung nicht erwähnt wird. Anlässlich des fünfhundertjährigen Bestehens von La Laguna veröffentlichte der Stadtrat von Aguere einen Katalog zu seiner Ausstellung, in dem Pedro González seine Arbeit als „unverzichtbare ästhetische Sorge“ beschreibt.
Die Kunstszene auf Teneriffa
Martín Bèthencourt äußerte sich besorgt über die Krise der Kunst auf den Kanarischen Inseln. „Die bildende Kunst hatte im 20. Jahrhundert einen bemerkenswerten Höhepunkt“, sagte er. Doch im Laufe der Zeit sei das Interesse verblasst. Diese Entwicklung betreffe nicht nur die Malerei, sondern auch andere künstlerische Bereiche wie Literatur und Musik. Die Förderung von Künstlern liege oft in den Händen weniger, was die Situation erschwere.
Er betonte die Bedeutung der Medien für die Kunstszene. „Das fast vollständige Verschwinden der Printmedien hat uns sehr geschadet“, erklärte er. Interviews und Berichte über Ausstellungen seien entscheidend für die Verbindung mit der Öffentlichkeit. Auch wenn Kritik sekundär sei, sei eine fundierte Erklärung der eigenen Arbeit immer wertvoll.
Wertschätzung der Aquarellkunst
Martín Bèthencourt verteidigte die Aquarellmalerei gegen den Vorwurf, sie sei eine geringere Kunstform. „Aquarell war nie eine geringere Kunst“, betonte er und verwies auf Meisterwerke von Künstlern wie Paul Cezanne. Er selbst habe sich immer zu wasserbasierter Malerei hingezogen gefühlt, da deren Unschärfe und Improvisation seinen kreativen Prozess unterstützen.
Der Maler plant, in Zukunft eine Ausstellung zu präsentieren, die Werke aus verschiedenen Schaffensperioden umfasst. Er sieht seine Arbeit als fortlaufenden Lernprozess und strebt danach, seine künstlerische Entwicklung weiter voranzutreiben.
Abschließend äußerte Martín Bèthencourt seine Dankbarkeit für die Unterstützung durch die Real Academia Canaria de Bellas Artes de San Miguel Arcángel, insbesondere durch Eliseo Izquierdo, der seine Arbeit auf ein hohes Niveau gebracht habe.