Der Stadtrat von Tegueste hat alle Veranstaltungen des Weinsektors im Rahmen des traditionellen Traubenlesefestes abgesagt, um der phytosanitären Bedrohung durch die Reblaus zu begegnen. Diese Entscheidung folgte der Anordnung Nr. 116/2025 des Landwirtschaftsministeriums der Kanarischen Regierung vom 20. August und wurde in Abstimmung mit dem Stadtrat, der Tegueste Wine Association (AVITE), der Lomo Nachbarschaftsvereinigung und der lokalen Gemeinschaftsgruppe von La Padilla getroffen.
Zu den abgesagten Aktivitäten gehören das Event ‚Harvest for Hope‘, der Traubenwettbewerb und die Fahrzeugkarawane, die ursprünglich für den 12. und 13. September geplant waren. Auch die Wahl der Traubenkönigin während der Gala der Remedios und Traubenlese 2025 entfällt.
Phylloxera-Bedrohung auf Teneriffa
Der Bürgermeister von Tegueste, Norberto Padilla, erklärte, dass die Gemeinde stets ein Vorreiter im Schutz der ländlichen Welt und des Primärsektors gewesen sei. Daher übernehme man diese Entscheidung mit Verantwortung und vollem Engagement für das Allgemeinwohl. Er betonte die Notwendigkeit, in einer Risikosituation für das landwirtschaftliche Ökosystem der Insel mit anderen öffentlichen Verwaltungen zu kooperieren.
Die Stadträtin Maura Martel unterstützte den lokalen Weinbausektor und erklärte, dass der Schutz der Weinberge heute die Wirtschaft von morgen sichere. Sie unterstrich, dass die Absage der Veranstaltungen notwendig sei und man weiterhin an sicheren Alternativen arbeiten werde, um die Gemeinde zu beleben, ohne die Pflanzengesundheit zu gefährden.
Umweltaspekte und Transportbeschränkungen
Der Umweltbeauftragte Julián Rodríguez hob die ökologische Dimension des Problems hervor. „Wir stehen vor einem Schädling, der historisch in Weinbaugebieten Europas Verwüstungen angerichtet hat. Tegueste ist nicht immun gegen dieses Risiko, weshalb wir zur Bürgerkooperation und strikter Einhaltung der Maßnahmen aufrufen.“
Der Stadtrat von Tegueste erinnert die Bewohner daran, dass gemäß der Anordnung Nr. 116/2025 des Landwirtschaftsministeriums der Kanarischen Regierung jeder Verdacht auf Reblausbefall in einem Weinberg unverzüglich dem zuständigen Kontrollrat oder der Landwirtschaftsberatungsstelle gemeldet werden muss, um Kontrollprotokolle zu aktivieren und eine Ausbreitung zu verhindern.
Zu den Maßnahmen der Kanarischen Regierung gehört das Verbot der Übertragung von Pflanzenmaterial der Rebe sowie von Werkzeugen, Maschinen, Kisten, Erde oder anderen mit dem Weinanbau verbundenen Elementen zwischen den Inseln des Archipels und innerhalb derselben Insel. Auch der Transport von Trauben von Teneriffa auf eine andere Insel sowie der Export von Trauben aus dem Gebiet Tacoronte – Acentejo ist nicht gestattet.
Ebenso ist der Transport von Trauben von den anderen Inseln nach Teneriffa verboten, ebenso wie Bewegungen zwischen den Inseln, es sei denn, es liegt eine ausdrückliche Genehmigung der Generaldirektion für Landwirtschaft vor. Bei genehmigten Transporten müssen strenge phytosanitäre Kontrollbedingungen eingehalten werden.
Strikte Transportvorschriften
Für genehmigte Transporte wird vorgeschrieben, dass sowohl Fahrzeuge als auch Kisten vollständig sauber und frei von Pflanzenresten, Erde, Blättern oder Schnittgut sein müssen. Die Ladung muss in geschlossenen Fahrzeugen transportiert oder, falls dies nicht möglich ist, mit Plane oder Anti-Trip-Netzen geschützt werden. Bei jedem Wechsel der Ausgangsparzelle ist eine gründliche Reinigung der verwendeten Fahrzeuge und Container obligatorisch.
Schließlich müssen die Arbeiter, die an der Traubenernte teilnehmen, alle Arbeitswerkzeuge zwischen den Betrieben oder Parzellen desinfizieren, um die Ausbreitung des Insekts zu verhindern.
Der Stadtrat von Tegueste wird die Bevölkerung weiterhin über alle Entwicklungen in dieser Angelegenheit informieren und bekräftigt sein Engagement für den Erhalt der ländlichen Gebiete, des Weinbausektors und der phytosanitären Sicherheit der Gemeinde.