Der Präsident der Kanaren, Fernando Clavijo, hat Besorgnis über den neuen Mehrjährigen Finanzrahmen der Europäischen Kommission geäußert. Dieser gefährdet nach seiner Ansicht die wirtschaftliche und soziale Entwicklung der neun Regionen, die unter Artikel 349 des Vertrags fallen.
Clavijo betonte die Wichtigkeit, dass die neun Regionen in Übersee (RUP) und ihre drei Staaten gemeinsam für ihren spezifischen Status in der EU kämpfen. In einem Schreiben an den Präsidenten von Madeira, Miguel Albuquerque, forderte Clavijo eine koordinierte Antwort auf den Vorschlag des Mehrjährigen Finanzrahmens 2028-2034, der die speziellen Fonds für die RUP abschaffen würde.
Kanaren und Madeira fordern EU-Unterstützung
Der Präsident der Kanaren teilte die Besorgnis seines madeirischen Amtskollegen über das von der Europäischen Kommission erstellte Dokument. Dieses überlässt die Verteilung der EU-Mittel den einzelnen Staaten und streicht die spezifischen Ressourcen für die RUP, die bisher in allen EU-Haushalten berücksichtigt wurden.
Clavijo warnte, dass die Umsetzung des Vorschlags von Brüssel einen „inakzeptablen Rückschritt“ für die RUP darstelle, deren spezifische Behandlung bisher zur Minderung ihrer offensichtlichen Nachteile anerkannt wurde. Er stimmte mit Albuquerque überein, dass das Fehlen spezifischer Maßnahmen die strukturellen und dauerhaften Einschränkungen der RUP nicht anerkenne.
4.600 Millionen Euro stehen auf dem Spiel
In einem weiteren Schreiben an die Präsidentin der Europäischen Kommission, Ursula Von der Leyen, äußerte Clavijo seine tiefe Besorgnis über die Auswirkungen des neuen Mehrjährigen Finanzrahmens auf den Archipel. Er forderte den Schutz der direkten Mittel für die RUP, da der Vorschlag die Verteilung der Ressourcen den Staaten überlasse und damit eine 50-jährige Kohäsionspolitik gefährde.
Der neue Finanzrahmen könnte die garantierten Mittel für die Kanaren gefährden, die im Zeitraum 2021-2027 mehr als 4.600 Millionen Euro erhalten. Diese umfassen Mittel aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) und dem Europäischen Sozialfonds (ESF) sowie dem Programm für spezifische Optionen aufgrund der Abgelegenheit und Insularität (POSEI).