Der Content Creator Iago Martin hat mit einem satirischen Video auf TikTok die Schattenseiten von Teneriffa aufgezeigt. Mit scharfem Humor und einer Prise Ironie entlarvt er die Diskrepanz zwischen dem touristischen Paradies und der Lebensrealität vieler Einheimischer. Sein Video mit dem Titel „Der beste Freizeitpark der Welt“ verzichtet auf klassische Reisetipps oder Postkartenmotive und legt den Fokus auf strukturelle Probleme wie die Wohnungsnot, touristische Überfüllung, Meeresverschmutzung und die ungleiche Nutzung natürlicher Ressourcen.
„Willkommen auf Teneriffa“, beginnt Iago mit einem ironischen Lächeln. Im weiteren Verlauf kritisiert er die angespannte Lage auf der Insel, wo die Wohnungssuche für viele zur Herausforderung geworden ist. „Die Preise sind durch die Decke gegangen“, fasst er zusammen. Die Kritik ist nicht neu, trifft aber einen Nerv und spiegelt die Unzufriedenheit zahlreicher Familien auf den Kanaren wider. Während immer mehr Ferienunterkünfte entstehen, werden Einheimische durch den Druck des Marktes aus ihren Vierteln verdrängt.
Teneriffa: Kritik an Wohnungsmarkt und Umweltzerstörung
Ein weiterer Schwerpunkt des Videos ist die rasante Veränderung der kanarischen Landschaft. Iago verweist auf die Zerstörung natürlicher Flächen wie das Gebiet Cuna del Alma im Südwesten der Insel, wo der Bau von Luxusvillen geplant ist. Dieses Vorhaben stößt auf heftigen Widerstand von Umweltgruppen, die mit Investoren und Behörden in Konflikt geraten. Während manche das Projekt als wirtschaftlichen Fortschritt betrachten, sehen andere darin einen irreversiblen Verlust an Biodiversität.
Besonders kontrovers ist Iagos Vorwurf der illegalen Abwassereinleitungen entlang der Küste von Teneriffa. Seinen Angaben zufolge führte die hohe Zahl an Senkgruben im vergangenen Jahr zur Schließung von zwölf Stränden. Diese Zahl wird durch Umweltberichte und zahlreiche Bürgerbeschwerden gestützt. Die Wasserqualität an mehreren Küstenabschnitten ist beeinträchtigt, was sowohl das Ökosystem als auch die öffentliche Gesundheit betrifft.
Tourismus auf Teneriffa: Überfüllte Straßen und Strände
Auch an Land zeigt sich die Belastung der Insel. Iago berichtet von täglichen Staus, die für viele Bewohner längst zum Alltag gehören. Als Beispiel für die touristische Überfüllung nennt er den Aussichtspunkt Chipeque, wo es kaum noch möglich ist, den Sonnenuntergang in Ruhe zu genießen. „Am Ende schaut man mit 300 Leuten auf die Sonne“, bemerkt er sarkastisch.
Der Erfolg des Videos erklärt sich nicht allein durch seinen provokanten Ton. Es trifft einen weit verbreiteten Nerv: das Gefühl, dass das aktuelle Tourismusmodell die Lebensqualität der Bewohner für ein schlecht geplantes Wachstum opfert. Trotz ihrer weltweiten Beliebtheit fragen sich viele Einwohner, welchen Preis Teneriffa für seinen Status als Reiseziel zahlt. Iagos Kritik, verpackt in Humor, macht deutlich, wie fragil das vermeintliche Paradies inzwischen geworden ist.