Canarische Imker haben Gleichbehandlung bei der Finanzierung gefordert. Sie kritisieren, dass die Imkerei auf den Kanarischen Inseln bei der Mittelvergabe benachteiligt wird. Die Schwarze Kanarische Biene, bekannt für ihren preisgekrönten Honig, ist von dieser Ungleichbehandlung besonders betroffen.
Die Intervention im Sektor der Imkerei (ISA), ein Teil der Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP), soll die Bekämpfung der Varroose koordinieren. Diese Krankheit, verursacht durch die Varroa destructor Milbe, bedroht seit 1993 die lokale Imkerei und die einheimische Kanarische Bienenrasse. Das Programm finanziert veterinärmedizinische Medikamente, technische Beratung und Schulungen zur Schädlingsbekämpfung.
Finanzierungsprobleme auf den Kanarischen Inseln
Im Jahr 2025 wurden im Rahmen der ISA auf den Kanarischen Inseln zusätzliche Anforderungen eingeführt, die nicht in den staatlichen Vorschriften enthalten sind. So müssen sich Verbände als offizielle Abgabestellen für Tierarzneimittel autorisieren lassen. Dies führte dazu, dass nur zwei von zwanzig Verbänden die Anforderungen erfüllten, was die Verteilung nationaler Mittel beeinträchtigte.
Obwohl der offizielle Bestand etwa 33.000 Kanarische Bienenstöcke umfasst, reduzierte die geringe Teilnahme an der Ausschreibung die Mittelzuweisung erheblich. Die Kanarischen Inseln erhielten nur 0,82 Euro pro Bienenstock, verglichen mit dem nationalen Durchschnitt von 1,53 Euro.
Forderung nach Änderungen
Im Jahr 2024 erhielten die Kanarischen Inseln 1,23 Euro pro Bienenstock, was bereits unter dem nationalen Durchschnitt lag. Im Jahr 2025 verschlechterte sich die Situation weiter, da nur 26.108 Euro für 31.884 Bienenstöcke bereitgestellt wurden. Regionen wie Galicien und die Balearen erhielten deutlich mehr Mittel.
Die Imkerverbände fordern, dass die ISA als Gesundheitsinstrument und nicht als bürokratische Hürde genutzt wird. Sie warnen, dass ein Bruch der kollektiven Kontrollkette zu einer unkontrollierten Ausbreitung der Varroa führen könnte. Die Regierung der Kanarischen Inseln wird aufgefordert, die staatlichen Vorschriften ohne zusätzliche Belastungen umzusetzen.
Stimmen der Imker in Madrid
Der Imkerverband Gran Canaria (APIGRANCA) äußerte Unzufriedenheit mit dem Umgang der Regierung der Kanarischen Inseln. Sie kritisieren, dass der Minister für Viehzucht und Fischerei, Narvay Quintero, die Interessen der kanarischen Imkerei nicht ausreichend verteidigt habe. Dies habe zu einer ungleichen Verteilung der Mittel geführt.
Laut APIGRANCA hat diese Entscheidung konkrete Auswirkungen auf die Gesundheit und Produktion der Imkerei. Fehlende Mittel bedeuten weniger Behandlungen für Bienenstöcke und größere Gesundheitsrisiken. Der Verband betont, dass die Imkerverbände auf den Kanarischen Inseln hauptsächlich für die Gesundheit des Sektors verantwortlich sind.
Institutionelle Probleme
Ein Bericht des Ministeriums für Landwirtschaft, Fischerei und Ernährung zeigt, dass die Kanarischen Inseln in den letzten zwei Jahren 3200 Bienenstöcke verloren haben. Die Verteilung der Mittel wurde auf einer Sektoralkonferenz im Juni genehmigt. Die Kriterien basieren auf der Anzahl der Bienenstöcke, der Größe und dem Besitz der Betriebe sowie der Mitgliedschaft in anerkannten Genossenschaften.
APIGRANCA sieht darin ein strukturelles Unterfinanzierungsproblem und einen Mangel an politischer Verteidigung. Jeder Euro, der nicht ankommt, bedeutet einen unbehandelten Bienenstock und einen gefährdeten Imker.