Die Partei Iniciativa por La Gomera (IxLG) hat den schnellen Fortschritt und das Engagement der Behörden bei der Umsetzung der zweiten Bauphase der Umgehungsstraße von San Sebastián de La Gomera scharf kritisiert. Der betroffene Abschnitt verläuft zwischen dem Kreisverkehr La Lomada und El Clavo, wo im vergangenen Jahr ein neues privates Hotel eröffnet hat. Nach Ansicht der progressiven Partei aus La Gomera sei dies erneut ein Beispiel dafür, wie öffentliche Mittel und Planungen genutzt werden, um privaten Interessen zu dienen.
Besonders schwer wiegt laut IxLG, dass die Einweihung der Straße zeitlich und organisatorisch mit der offiziellen Eröffnung des Hotels zusammenfiel. Vertreter der Stadtverwaltung von San Sebastián de La Gomera, des Cabildo Insular und der Regierung der Kanaren nahmen nicht nur an der Eröffnung der Straße teil, sondern unterstützten auch die Hoteleröffnung mit ihrer Anwesenheit. Für die Partei steht dieses doppelte Auftreten symbolisch für die aus ihrer Sicht bestehende Unterordnung der Verwaltungen unter bestimmte Unternehmensinteressen, zum Nachteil der Bevölkerung von La Gomera.
Umgehungsstraße San Sebastián de La Gomera im Fokus
IxLG bezeichnet es als bedauerlich, dass keine Behörde bislang Maßnahmen an den Straßenrändern des bestehenden Zugangs zur Zone El Clavo und Abalos ergriffen hat. Laut dem geltenden Inselplan (PIOG) handelt es sich dort um ein als verschmutzt eingestuftes Gebiet mit illegalen Bauschuttablagerungen. Dennoch werde mit Nachdruck eine neue Straßeninfrastruktur vorangetrieben, die vor allem den Interessen des Hotels diene.
Die Partei fordert einen politischen Wandel, der öffentliche Bauprojekte und insbesondere Straßeninfrastruktur am Gemeinwohl ausrichtet. Kriterien wie territoriale Kohäsion, nachhaltige Mobilität und die Verbesserung des kollektiven Wohlstands müssten im Vordergrund stehen, statt Unternehmensinitiativen zu fördern. IxLG verlangt daher Transparenz bei den Entscheidungsgrundlagen für diese Investition und fordert eine Überprüfung des Entwicklungsmodells auf der Insel, das nach ihrer Ansicht an den tatsächlichen Bedürfnissen der Bevölkerung vorbeigeht.