Der Inselrat von La Gomera hat am Mittwoch umfangreiche Maßnahmen zum Schutz vor Waldbränden beschlossen. Anlass ist die von der Rettungszentrale der 112 Canarias ausgerufene Alarmstufe wegen erhöhter Brandgefahr auf den westlichen Kanarischen Inseln und auf Gran Canaria. Grund dafür sind die Prognosen für anhaltend hohe Temperaturen, geringe Luftfeuchtigkeit und ungünstige Wetterbedingungen.
Casimiro Curbelo, Präsident des Inselrats, forderte die Bevölkerung zu besonderer Vorsicht und verantwortungsvollem Handeln auf. Er betonte: „Wir müssen uns des Risikos bewusst sein, das diese Bedingungen mit sich bringen, und gemeinsam Verantwortung für den Schutz unserer Umwelt übernehmen. Vorsicht und die Einhaltung der Vorgaben sind entscheidend.“
Waldbrandgefahr auf La Gomera: Einschränkungen und Verbote
Héctor Cabrera, Inselrat für Umwelt und Notfälle, erklärte, dass auf La Gomera die Alarmstufe 1 gilt. Damit sind offene Feuer im Freien, etwa durch Lagerfeuer, Grillstellen, Holzbefeuerung oder Öfen, untersagt. Das Verbot betrifft auch alle Erholungsgebiete in Waldnähe, sofern sie keine Funkenfänger besitzen.
Ebenso ist das Verbrennen von Pflanzenresten, der Einsatz von Maschinen mit Funkenbildung sowie Feuerwerk in Risikozonen verboten. Die Behörden raten zu besonderer Vorsicht bei Aktivitäten, die Brände auslösen könnten, wie Rauchen in der Natur, der Umgang mit Stromaggregaten oder der Einsatz elektrischer und pyrotechnischer Geräte.
La Gomera: Hinweise für den Notfall und aktuelle Wetterlage
Der Inselrat weist darauf hin, dass Bürger bei Notfällen die 112 oder das Insel-Koordinationszentrum CECOPIN unter 922 14 15 01 erreichen können.
Die Rettungszentrale der 112 Canarias warnt, dass sich die Hitzewelle am Wochenende verstärken könnte. Es wird mit einer Inversionswetterlage in niedrigen Höhen, relativer Luftfeuchtigkeit unter 30 Prozent ab 500 bis 600 Metern und Temperaturen von bis zu 37 Grad gerechnet. Die Tiefstwerte bleiben lokal über 25 Grad. Der Wind wechselt von Ost-Südost am Mittwoch auf Ost an Donnerstag und Freitag und weht in Waldgebieten schwach bis mäßig.
Brandprävention auf La Gomera: Verstärkter Einsatz und neue Technik
Angesichts der erhöhten Brandgefahr ruft der Inselrat zur strikten Einhaltung der Sicherheitsvorgaben auf. Die Bevölkerung wird gebeten, alle Hinweise zu beachten und aktiv zum Schutz der Natur beizutragen.
Für die Brandschutzsaison im Sommer 2025 setzt La Gomera auf ein verstärktes Einsatzteam mit mehr als 200 Kräften und einem Budget von über 2,5 Millionen Euro. Bis zum 31. Oktober sind Mitarbeiter des Inselrats, des Nationalparks Garajonay, das EIRIF-Team der Kanarenregierung und freiwillige Helfer im Einsatz. Unterstützt werden sie von 20 Löschfahrzeugen und zwei Hubschraubern mit Standort auf der Insel.
La Gomera: Präventionsmaßnahmen und Zusammenarbeit der Einsatzkräfte
Die diesjährige Planung sieht erneut den Einsatz von Drohnen zur Überwachung und Koordination sowie mobile Wasserbecken für die Luftunterstützung vor. Präventive Arbeiten fanden in Risikogebieten wie den Schluchten von Vallehermoso, Hermigua, Valle Gran Rey und San Sebastián sowie in den höher gelegenen Weilern statt. Ergänzend wurden Schulungen für Sicherheitskräfte, Freiwillige und Fachpersonal durchgeführt, um die Einsatzbereitschaft im Notfall zu verbessern.
In der aktuellen Kampagne sind neben den staatlichen Sicherheitskräften auch die Freiwilligen Feuerwehren von Valle Gran Rey und La Gomera, der Katastrophenschutz, die Organisation Ayuda en Emergencias Anaga, die Stiftung der Sozial- und Gesundheitsdienste von La Gomera, das Rote Kreuz, Tragsa, EIRIF, die Umweltabteilung des Inselrats und der Nationalpark Garajonay beteiligt.