Antonio Alarcó hat die Untersuchung einer Beschwerde der Asociación Tierra Bonita über die mangelnde Transparenz bei der Verwaltung des Vulkanausbruchs auf La Palma aufgenommen. Die Beschwerde richtet sich insbesondere gegen die Weigerung der kanarischen Regierung, die Beratungen der wissenschaftlichen und leitenden Ausschüsse des Plan de Emergencias Volcánicas de Canarias (Pevolca) vor dem Ausbruch des Tajogaite im Jahr 2021 zu veröffentlichen.
Am Freitag traf sich Alarcó mit Francisco Rodríguez Pulido, dem Präsidenten der Asociación Tierra Bonita, um die Beschwerde zu besprechen. Die Vereinigung stützt ihre Forderung auf ein juristisches Gutachten, das im Widerspruch zur ablehnenden Haltung der kanarischen Regierung steht. Das Gutachten erkennt das Recht der Betroffenen und der Öffentlichkeit an, Zugang zu den Aufzeichnungen des PEVOLCA zu erhalten. Alarcó versprach, dieses Gutachten bei der Entscheidungsfindung der Diputación del Común zu berücksichtigen.
Vulkanische Notfallpläne auf La Palma im Fokus
Tierra Bonita betonte, dass diese Informationen entscheidend seien, um zu klären, warum die Bevölkerung nicht rechtzeitig über die Verlagerung des Risikos informiert und evakuiert wurde. Dies habe zu erhöhten materiellen Verlusten, psychischem Leid und dem Tod Tausender Tiere geführt. Alarcó erklärte, er werde die von der Vereinigung vorgelegten Dokumente prüfen und die notwendigen Schritte einleiten.
Die Asociación Tierra Bonita hofft, dass die Diputación del Común die Dirección General de Emergencias der kanarischen Regierung schriftlich auffordert, zu bestätigen, ob es einen spezifischen Evakuierungsplan für die Insel und die betroffene Zone gab. Zudem soll der Kommissar für den Wiederaufbau von La Palma, Héctor Izquierdo, gebeten werden, sich zu diesen Fragen zu äußern, da die zentrale Regierung für wichtige wissenschaftliche Institutionen zur Untersuchung und Prävention geologischer Phänomene verantwortlich ist.
Transparenz und Zugang zu Informationen gefordert
Francisco Rodríguez Pulido bewertete das Treffen mit Alarcó, an dem auch der Techniker der Diputación de Común, Javier Brito Lorenzo, teilnahm, positiv. Alarcó zeigte sich bereit, die Beschwerde zu untersuchen und eigene Initiativen zu ergreifen, um das Ziel von Tierra Bonita und anderen betroffenen Verbänden zu unterstützen, die Protokolle und Aufzeichnungen des PEVOLCA zugänglich zu machen.
Rodríguez Pulido erläuterte den bisherigen Verlauf der Anfrage auf administrativem Wege, ohne dass die kanarische Regierung fundierte und objektive Gründe für die Verweigerung des Zugangs zu den Dokumenten genannt habe. Das von der Vereinigung in Auftrag gegebene juristische Gutachten argumentiert, dass bei der Abwägung von Grundrechten eine restriktive Interpretation der Zugangsbeschränkungen angewandt werden sollte. Der wissenschaftliche Hintergrund politischer Entscheidungen sei von übergeordnetem öffentlichem Interesse, wobei persönliche Daten anonymisiert werden könnten.
Tierra Bonita wandte sich an die Beauftragte für Transparenz, um die Protokolle und Aufzeichnungen zu fordern, erhielt jedoch keine weiteren Maßnahmen, da die Berufung als verspätet angesehen wurde. Die Vereinigung reichte daraufhin mehrere Schreiben und Berufungen bei der Dirección General de Emergencias ein, die mit wiederholtem Schweigen, Verzögerungen und Widersprüchen in den Antworten reagierte, bis schließlich die Herausgabe der Dokumente verweigert wurde. Im Mai 2025 erließ die Notfallbehörde eine Entscheidung, die praktisch nur bereits öffentlich zugängliche Informationen über die wissenschaftlichen Berichte des PEVOLCA bereitstellte. Angesichts dieser Situation reichte Tierra Bonita Beschwerden beim Ombudsmann und der Diputación del Común ein und forderte ein unparteiisches juristisches Gutachten zu diesen Fragen.