Der Inselrat von Lanzarote hat am Montag die Finanzierung für den Bau einer neuen Kompostieranlage im Umweltkomplex Zonzamas genehmigt. Die Anlage gilt als zentrales Element für die Umsetzung einer echten Kreislaufwirtschaft auf der Insel. Das Projekt wird mit Eigenmitteln des Cabildo de Lanzarote, der Abteilung für ökologische Transformation der Kanarischen Regierung und dem Entwicklungsfonds der Kanaren (FDCAN) kofinanziert. Die Gesamtkosten belaufen sich auf 7.044.999,99 Euro, davon 6.584.112,15 Euro zuzüglich 460.887,85 Euro IGIC.
Oswaldo Betancort, Präsident des Cabildo de Lanzarote, erklärte: „Diese Entscheidung markiert einen neuen, entschlossenen Schritt in der Umgestaltung des Abfallmanagements auf Lanzarote und La Graciosa. Die Infrastruktur erfüllt nicht nur europäische Vorgaben im Bereich Recycling, sondern ermöglicht uns auch, organische Abfälle in hochwertigen Kompost zu verwandeln, der für Landwirtschaft, Gartenbau oder die Renaturierung von Flächen genutzt werden kann.“
Kompostieranlage auf Lanzarote soll Kreislaufwirtschaft stärken
Betancort betonte weiter: „Die Investition in diese Anlage ist auch eine Investition in die Zukunft und Nachhaltigkeit, im Einklang mit unserem Status als Biosphärenreservat. Während dieser Legislaturperiode haben wir strategische Projekte vorangetrieben, um Zonzamas zu modernisieren und die öffentlichen Dienstleistungen für die Bürger zu verbessern.“
Der Abfallbeauftragte Domingo Cejas hob hervor, dass die neue Anlage jährlich rund 3500 Tonnen Bioabfälle und 875 Tonnen pflanzliche Reste verarbeiten könne. Daraus sollen 2600 Tonnen Kompost pro Jahr entstehen. „Die Anlage ist darauf ausgelegt, die neue getrennte Sammlung des organischen Anteils zu unterstützen, die wir gemeinsam mit den sieben Gemeinden der Insel umsetzen“, sagte Cejas.
Neue Infrastruktur für nachhaltige Abfallverwertung
Cejas betonte: „Verantwortungsvolle Abfallwirtschaft geht über einfaches Recycling hinaus. Es geht darum, den Kreislauf zu schließen, scheinbar Wertloses zurückzugewinnen und in eine Ressource zu verwandeln. Diese Anlage, eine der modernsten auf den Kanaren, ist ein klares Beispiel dafür.“
Die neue Anlage wird in den Umweltkomplex Zonzamas integriert und erhält eine moderne, effiziente Bauweise: Eine 2200 Quadratmeter große Halle mit Fermentationssystem in Gräben und Zwangsbelüftung beschleunigt den Kompostierprozess unter höchsten Umweltstandards. Die Metallkonstruktion und das Satteldach orientieren sich an den bestehenden Höhen im Komplex.
Neuer Abfallwirtschaftsplan für Lanzarote und La Graciosa
Ebenfalls am Montag wurde im Amtsblatt der Provinz Las Palmas die öffentliche Auslegung und Anhörung zur Erstfassung des Abfallvermeidungsprogramms und des Abfallwirtschaftsplans für Lanzarote und La Graciosa sowie zur Strategischen Umweltprüfung angekündigt. Die Unterlagen sind für 45 Werktage elektronisch, auf dem Transparenzportal des Cabildo und vor Ort einsehbar.
Betancort betonte: „Der neue Abfallwirtschaftsplan und das Vermeidungsprogramm setzen die Leitlinien für die öffentliche Abfallpolitik der kommenden Jahre. Es ist ein anspruchsvolles und fundiertes Dokument, das auf Zuhören, Planung und verantwortungsvolles Handeln im Umweltschutz basiert.“
Ziele: Kreislaufwirtschaft und Umweltschutz auf Lanzarote
Cejas ergänzte, dass der Plan zentrale Ziele wie die Minimierung des Abfallaufkommens, die Förderung der Wiederverwendung, die Optimierung des Transports, die Verringerung der Deponierung und die Förderung von grüner Beschäftigung enthalte. Zudem ermögliche er Bürgerbeteiligung und verbessere die Koordination zwischen den Verwaltungen.
Zu den allgemeinen Zielen zählen die Förderung eines zirkulären Konsummodells, die Maximierung des Recyclings, der Schutz des Bodens vor Verschmutzung und die vollständige Rückverfolgbarkeit der Abfälle. Der Plan sieht außerdem Maßnahmen wie die Förderung lokaler Beschäftigung im Sektor, den Ausbau neuer Infrastrukturen und Umweltbildung für verschiedene Wirtschaftsbereiche vor.