Der Stadtrat von Agüimes hat am Dienstag den Plan für den Bau von bis zu 1700 Sozialwohnungen endgültig beschlossen. Zuvor hatte das Gremium die während der öffentlichen Auslegung eingegangenen drei Einwände zum Konzept der Verwurzelung, zu den wirtschaftlichen Kriterien nach dem IPREM und zur Aufnahme neuer Einwohner geprüft und abgelehnt. Die Verwaltung begründete die Entscheidung mit objektiven, überprüfbaren und rechtskonformen Kriterien, die den Zugang für langjährig mit Agüimes verbundene Personen priorisieren. Das neue Regelwerk sieht zudem ein transparentes Punktesystem für eine gerechte Vergabe der Wohnungen vor.
Mit dem Plan „Tus raíces ¡Vive Agüimes!“ will die Gemeinde die Wohnungsnot durch öffentlich-private Partnerschaften und die Vergabe von kommunalen Grundstücken im Erbbaurecht bekämpfen. Ziel ist es, ein umfangreiches Angebot an bezahlbarem Wohnraum zu schaffen und so hunderten Familien ein Leben in Agüimes zu ermöglichen, ohne auf den freien Markt ausweichen zu müssen.
Sozialwohnungsbau in Agüimes: 1700 neue Einheiten geplant
Im nächsten Schritt sollen die technischen und administrativen Unterlagen für die Ausschreibung des Projekts erstellt werden. Parallel dazu hat der Stadtrat eine Haushaltsänderung in Höhe von 4,4 Millionen Euro auf den Weg gebracht, die aus Rücklagen des Jahres 2024 finanziert wird. Mit dem zusätzlichen Budget plant die Gemeinde unter anderem den Ankauf von Grundstücken für Sozialwohnungen, Investitionen in die Wasserinfrastruktur, Zuschüsse für die Modernisierung der Industriezone Arinaga sowie Verbesserungen im Kultur-, Sport- und Sozialbereich.
Außerdem hat der Stadtrat die erste Fassung eines neuen Tarifvertrags für die Angestellten und Beamten der Gemeinde verabschiedet. Die Vereinbarung, die nach Verhandlungen mit den Gewerkschaften im April erzielt wurde, regelt unter anderem eine Höchstarbeitszeit von 35 Stunden pro Woche mit flexiblen Arbeitszeiten, erweiterte Möglichkeiten zur Vereinbarkeit von Beruf und Familie, zusätzliche bezahlte Freistellungen sowie neue Maßnahmen zum sozialen Schutz. Weitere Schwerpunkte sind die Stärkung der Mitbestimmungsrechte, kontinuierliche Fortbildung, interne Aufstiegsmöglichkeiten und der Gesundheitsschutz am Arbeitsplatz.
Neuer Tarifvertrag und Investitionen für Agüimes
Ein weiteres Thema war der Beitritt der Gemeinde zum Projekt CSIRT-CAN der Kanarischen Regierung. Das Abkommen soll die Cybersicherheit der Verwaltung durch spezialisierte Präventions-, Erkennungs- und Reaktionsdienste stärken. Für Agüimes entstehen dabei keine zusätzlichen Kosten, da die technische und fachliche Unterstützung vom regionalen IT-Sicherheitsteam bereitgestellt wird.
Abschließend hat der Stadtrat ein neues Regelwerk für die Nutzung und den Betrieb des kommunalen Bibliotheksnetzes beschlossen. Die Satzung garantiert die kostenlose Nutzung aller Angebote, regelt die Zugangsbedingungen, die Nutzung der Einrichtungen sowie den Datenschutz und legt Maßnahmen für Gleichberechtigung und ein respektvolles Miteinander fest.