Mehr als 7000 Menschen haben am Sonntag die 49. Wallfahrt zu Ehren der Jungfrau von La Esperanza in El Rosario auf Teneriffa gefeiert. Anders als in den Vorjahren begleiteten dichte Wolken und eine kühle Brise das traditionsreiche Fest, das sonst für sonnige Hitze im August bekannt ist. Die angenehmen Temperaturen sorgten vor allem für Erleichterung bei den Tieren, die den Umzug begleiteten.
Die Feierlichkeiten begannen um 11.30 Uhr mit einer Eucharistie zu Ehren der Schutzpatronin. Gegen 12.30 Uhr verließ die Statue der Jungfrau pünktlich die Kirche, begleitet von Musik, und leitete damit den Festumzug ein. Dutzende Festwagen, Boote, Folkloregruppen, Ziegen- und Schafherden sowie mehrere Esel gestalteten das zentrale Ereignis des Tages.
Pilgerfahrt in El Rosario auf Teneriffa vereint Tradition und Gemeinschaft
Bürgermeister Escolástico Gil betonte den hohen Stellenwert der traditionellen Tracht und die Bedeutung des Passatwinds für das diesjährige Fest. „Wir bemühen uns immer, unsere Wallfahrt in Bezug auf den Respekt für die traditionelle Kleidung zu verbessern. Wir wollen unsere Bräuche bewahren. In diesem Jahr begleitet uns zudem der charakteristische Passatwind von La Esperanza. Wir werden einen großartigen Tag erleben, an dem das ganze Dorf an diesem Fest teilnimmt, für das wir so hart arbeiten“, erklärte Gil. Er begleitete die Jungfrau beim Auszug aus der Kirche und leitete gemeinsam mit anderen Vertretern der Gemeinde die Entgegennahme der Opfergaben.
Die Feierlichkeiten sind eng mit der landwirtschaftlichen Prägung der Region verbunden. Nach dem verheerenden Brand im Jahr 2023 bleibt das Bewusstsein für Brandschutz hoch. Zu den Tieren, die für den Segen der Marienstatue vorbeizogen, zählten auch die bekannten Feuerziegen, die helfen, das trockene Grasland zu pflegen. „Nach dieser Katastrophe haben wir immer das Herz in der Hose. Wir arbeiten weiter an der Reinigung der Grundstücke und an der Durchsetzung der kommunalen Reinigungsverordnung“, betonte der Bürgermeister. Er erneuerte das Gebet um den Schutz der Jungfrau von La Esperanza vor Bränden – auch bei niedrigen Temperaturen.
Traditionelle Speisen und karitative Gaben prägen das Fest
Ein weiteres Merkmal der Wallfahrt ist das Essen, das von den Festwagen gereicht wird. Niemand verlässt La Esperanza, ohne Kartoffeln, Fleisch und Wein probiert zu haben. Gil dankte Unternehmen wie Egatesa und Montesano, die ihre Festwagen auf dem Platz aufstellten und damit einen Beitrag zum Gelingen des Festes leisteten.
Zu den dargebrachten Opfergaben, die später über Caritas verteilt werden, gehörten auch Bändertänze, Folkloreaufführungen und isas zu Ehren der Jungfrau. Die Boote aus Los Valles und der Klang der Gomera-Kastagnetten verliehen dem Fest einen besonderen Charakter.